Der Hals kratzt, die Augen tränen und die Nase tropft. Viele von uns haben trotz Krankheit kaum noch Zeit für einen Arztbesuch. Also wird die mögliche Erkrankung gleich selbst gegoogelt inklusive der notwendigen Medikation; doch ist diese „Selbstdiagnose“ sinnvoll und gut oder kann sie für uns unter Umständen sogar gefährlich sein? Millionen von Nutzern befragen täglich das Internet. Dabei werden auch Gesundheitsfragen behandelt, für die der Arzt sicherlich noch der beste Ansprechpartner wäre.
Es wird in Foren teilweise heftig diskutiert und Ratschläge jeder Art werden vom medizinischen Laien an den Mann oder die Frau gebracht; doch so eine Hilfe kann auch nach hinten losgehen. Ganz fatal kann es werden, wenn man nur den Ratschlägen des Internets folgt und die schon vorhandene ärztliche Betreuung einfach abbricht. Gerne wird in solchen Fällen die Statistik bemüht.
Die Volkskrankheiten Krebs, Herzinfarkt, Diabetes, Demenz und Schlaganfall sind demnach die häufigsten Todesursachen, wobei die Herz-Kreislauf-Krankheiten den 1. Platz dieser traurigen Rangliste einnehmen. Weiterhin steigt auch die Zahl der Krebstoten, sodass schon über ein Viertel aller Verstorbenen diesem Leiden erliegen. 300 Milliarden Euro werden jedes Jahr in Deutschland für Gesundheit ausgegeben. Der Anteil der Präventiv- und Vorsorgemaßnahmen beträgt aber lediglich weniger als ein Prozent dieser Summe. Der Prävention gehört also die Zukunft – zum Teil auch im Internet.
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Hilfe aus dem Netz
Lässt man sich auf die Hilfestellung aus dem Internet ein, sollte man in erster Linie sicherstellen, dass sie auch von kompetenter Seite erfolgt, d. h., ein Arzt gibt ggf. sein fachmännisches Statement ab. Bei so einer Vorgehensweise ist der richtige Rat aus dem World Wide sicherlich hilfreich, ersetzt aber dennoch auf keinen Fall eine persönliche Vorstellung bei Arzt des Vertrauens.
Eventuell kann diese „Konsultation“ allerdings als richtungsweisend betrachtet werden, denn bekanntlich ist Vertrauen gut, aber ärztliche Kontrolle besser. Viele User nutzen das Internet lediglich zur Information und Aufklärung und bereiten sich so umfassend auf ihren Besuch beim Facharzt vor. Gegen diese Variante ist sicherlich auch nichts einzuwenden, wenn das klärende, kompetente Gespräch mit dem Arzt die Oberhand behält.
Im anderen Fall könnten die vermeintlich guten Ratschläge der „Laien-Ärzte“ schon für ein bisschen „Gänsehaut-Feeling“ sorgen, wenn man ihnen bedenkenlos und naiv folgt. Aber welches Verhältnis ist in puncto Gesundheitsfragen im Internet ausgewogen und sinnvoll?
Gesundheitsfragen im Internet
[sws_blue_box box_size=“730″]Widmet man sich einmal den Kommentaren der User im Netz, so überwiegt die Tendenz, sich vor jedem Arztbesuch umfassend über Krankheit und Therapieform zu informieren. Es wird dafür plädiert, sich das notwendige Grundwissen aus dem Internet anzueignen, um evtl. sogar auf alternative Heilmethoden hinzuweisen, die von einem Arzt, der schul-medizinisch orientiert ist, gar nicht erst in Ansatz gebracht werden. Immerhin werden unsere Ärzte zum Teil von der Pharmalobby geschult – ein Schelm, der Böses dabei denkt…! [/sws_blue_box]
Alternative Heilmethoden auf entsprechenden Fachseiten im Internet können daher eine wirklich wertvolle Hilfe sein. Fachportale wie arganoel.info und ähnliche Seiten wie die Deutsche Gesellschaft für Alternative Medizin unter www.dgam.de konzentrieren sich dabei immer auf ein einziges Thema und klären gezielt auch nur darüber auf. Man kann es wie einen Facharzt sehen, der ebenfalls nur ein einziges Thema behandelt – dafür aber kompetent und umfangreich. Sich so auf einen Arztbesuch vorzubereiten ist empfehlenswert, da man durch die eigenen Infos dem behandelnden Arzt auch Alternativen aufzeigen kann, an die er vielleicht nicht gedacht hat.
Aber es gibt auch ein paar Punkte auf der „Negativliste“. Erfahrungen zeigen, dass konkrete Behandlungsansätze durch die „Hilfe“ aus dem Netz sogar abgebrochen wurden, um sich einer eigenen Therapie zu unterziehen. Dieses Verhalten ist mehr als zweifelhaft, denn es kann auf keinen Fall den Rat oder die Hilfe eines Arztes mit dem Stempel der Facharztausbildung ersetzen. Es ist also Vorsicht geboten bei medizinischen Ratschlägen durch „Laien-Personal“. Bei echten Fachseiten dagegen darf man sich gut aufgehoben fühlen.
Unter Lesern im Netz herrscht oft die Meinung vor, dass der Hilfesuchende sehr schnell in die Irre geführt werden kann. So ist es auch bedenklich, für alle Symptome eine gemeinsame und eindeutige Ursache anzunehmen. Die Zahl derer, die durch provokante medizinische Aussagen verunsichert oder sogar verängstigt werden, steigt zunehmend. Und wie immer, haben hier auch einige Scharlatane im Angesicht der Medizin das profitable Geschäft für sich entdeckt und „glänzen“ mit vagen inhaltslosen Aussagen, die an der fachlichen Kompetenz zweifeln lassen. Deshalb sollten sich Hilfesuchende nie auf finanzielle Forderungen der sogenannten „Ratgeber“ einlassen und diesen unseriösen Geschäftspraktiken nicht auch noch Vorschub leisten.
In diesen Fällen muss dann auch auf das eigene Gespür absolut Verlass sein. Vielfach erwecken auch sogenannte Gesundheitsplattformen den Eindruck, kompetent in jeder Frage des medizinischen Wissens zu sein. Aber auch hier weit gefehlt. Es ist sogar größte Vorsicht geboten, denn falsche Informationen gibt es viele. An dieser Stelle sei auch bemerkt, dass Ratgeber in Foren & Co. nicht gleich Fachleute sind.
Hausmütterchen tipp #6: gegen Kopfschmerzen
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