Motorola galt bis vor wenigen Jahren als einer der ganz großen Fische im Mobilfunkbecken. Seit der sprunghaften Verbreitung der Smartphones und dem Aufflammen alternativer Anbieter à la Samsung & Co. musste sich der amerikanische Kommunikationsexperte jedoch mit stetig schrumpfenden Verkaufszahlen – und den damit einhergehenden Verlusten – abfinden.
Doch nun, nach der Übernahme durch den hiesigen Google-Konzern im Mai 2012, soll die Handystätte aus dem Wilden Westen wieder hochwertige Mobilfunkgeräte, gepaart mit den neuesten Versionen des beliebten Android-Systems aus dem Mutterkonzern, liefern und am hiesigen Smartphone-Himmel aufsteigen.
Das Motorola G beispielsweise, welches erstmals Mitte November der breiten Öffentlichkeit in Sao Paulo präsentiert, allerdings schon gut zwei Wochen später (mehr oder weniger) weltweit zum Verkauf angeboten wurde, verspricht eine solide Hardware, eine ausgefeilte Software und einen schlichtweg attraktiven Preis: Für 169 Euro gibt es das Modell hierzulande in seiner 8-, für 199 Euro in seiner 16-GB-Fassung. Was das „G“ im Detail zu bieten hat, verraten die folgenden Zeilen …
Inhalt
Design und Optik vom Motorola Moto G
Optisch betrachtet gliedert sich das Motorola Moto X nahtlos in den allgemeinen Smartphone-Look ein. Schlicht, schwarz und mit Ausmaßen von 12,9 x 6,9 Zentimetern (Höhe x Breite) durchaus handlich, ähnelt es vor allem „früheren“, sprich den XXL-Trend verschonten, Smartphones.
Die Verarbeitung an sich fällt zudem recht positiv aus. Nichts knarzt oder wackelt, der Akkudeckel auf der Hinterseite lässt sich zwar abnehmen, sitzt dennoch nicht zu locker und die Vorderseite wurde mit einem zusätzlich entspiegelten Bildschirmrand versehen, sodass das Modell einen durchaus luxuriösen Eindruck macht. Apropos Akkudeckel. Die Rückseite des Motorola Moto G lässt sich je nach Geschmack etwas aufpeppen.
Sieben unterschiedlich farbige Außenhüllen stehen dem Nutzer derzeit zur Verfügung, peppen jedoch eben „nur“ die Hinterseite des Handys auf, die Front des Motorola Moto G bleibt von dem Hüllenwechsel unbetroffen. Die Kosten für solch einen farblichen Anstrich liegen derzeit übrigens bei gut 15 Euro. Mit einem Gewicht von 143 Gramm und einer Gerätetiefe von rund 1,1 Zentimetern zeigt sich das Motorola Moto G in keinem besonders sportlichen Licht, ist jedoch auch keinesfalls als unhandlich zu bezeichnen. Vor allem für Personen, denen die aktuellen Mega-Handy-Anzeigen zu groß sind, dürfte das G eine überaus anspruchsvolle Alternative darstellen.
Motorola Moto G Hands-on – Günstiges 4.5 Zoll Quadcore Smartphone [DEU]
Motorola Moto G Hardware im Überblick
[sws_grey_box box_size=“730″]Die zwei im wahrsten Sinne des Wortes größten Pluspunkte verdient sich das Moto G für sein 4,5 Zoll breites Multitouch-Display und den erstaunlich leistungsfähigen Prozessor! Letzterer werkelt standardmäßig gleich mit vier Prozessorkernen und einer Taktfrequenz von 1,2 GHz. Werte, die man derzeit lediglich bei Oberklassenhandys – zu Oberklassenpreisen – findet. [/sws_grey_box]
Selbst mehrere aufwendige Apps laufen auf dem Smartphone folglich wie am Schnürchen und auch die Übertragung von Dateien sowie die allgemeine Menüführung fallen schlichtweg positiv auf. Doch wie bereits erwähnt, macht nicht nur der Prozessor, sondern auch der Bildschirm eine erstaunlich gute Figur.
So kann das Motorola Moto G zwar nicht mit den allerneuesten Full-HD-Bildschirm-Modellen Schritt halten, doch die Pixeldichte von 327 ppi und die Kontrastwerte von 145:1 verleihen dem Bildschirm des Moto G ein überaus scharfes Bild. Und nicht nur das! Auch die Reaktionszeiten der berührungsempfindlichen Bildschirmoberfläche müssen gelobt werden. Wobei Arbeitsspeicher (1 GB) und Benutzeroberfläche (Motorola UI) wohl nicht ganz unschuldig an der reibungslosen Bildschirmsteuerung sind.
Neben dem (völlig ausreichenden) Arbeitsspeicher bietet das Motorola Moto G, wie eingangs bereits erwähnt, einen wahlweise 8 oder 16 GB großen Speicher. Da jedoch schon gut 3 GB des Volumens mit Betriebssystem & Co. belegt sind, macht sich hier der Griff zur etwas größeren Variante auf jeden Fall ausgezahlt! Eine optionale Erweiterung des internen Speichervolumens – etwa durch die Verwendung einer schlichten SD-Karte – erlaubt das Moto G nämlich leider nicht. Doch selbst die „große“ Speichervariante dürfte bei allzu speicherhungrigen Smartphone-Nutzern schnell Platzprobleme hervorrufen. Hier empfiehlt es sich auf jeden Fall, den Dienst eines Cloud-Speichers in Anspruch zu nehmen, wobei sensible Dateien selbstverständlich nichts auf den Datenwolken zu suchen haben!
Den hardwaretechnischen Abschluss bilden Kamera und Akku. Für letzteres Element erhält das Moto G weder Lob noch Punktabzug: Rund acht Stunden lang halten die Lithium-Ionen-Zellen des Moto G unter voller Bildschirm- und Sendeleistung durch. In Anbetracht des hungrigen Prozessors und breiten Bildschirms also ein guter, jedoch eben keinesfalls hervorstechender Wert. Zu guter Letzt noch ein Blick auf die Kamera: Diese knippst Fotos in einer Auflösung von 5 Megapixeln und macht demnach an und für sich eine gute Figur.
Sobald natürliches Licht fehlt, setzt jedoch eine starke Weichzeichnung ein und die Aufnahmen wirken recht schnell verschwommen. Auch das integrierte „Blitzlicht“, bei dem es sich lediglich um eine (recht schwache) Fotoleuchte handelt, kann für keine große Begeisterung sorgen. Im Großen und Ganzen liefert die Digitalkamera des G jedoch gute Fotos. Und: Videos werden in HD-Auflösung aufgezeichnet – inklusive einer sehr guten Tonspur dank einer geglückten Mikrofonsynchronisierung.
Review: Motorola Moto G (Deutsch) | SwagTab
Software, Funktionen und Besonderheiten
Ausgestattet mit dem modernen Android-Programm „Jelly Bean“ in der Version 4.3 sowie einer zusätzlichen Kontaktverwaltungsapp ist das Motorola Phone auf dem neuesten Stand der Softwaretechnik (Stand Dezember 2013).
Und damit dies auch so bleibt, wurde das Moto G gleich mit einer entsprechenden Update-Kompatibilität ausgestattet. Wer die 4.4-Version des Android-Dienstes auf seinem Handy nutzen möchte, darf dies also ebenfalls tun. Doch Vorsicht: Ein „Downgraden“ der Software ist mit dem Moto G nicht möglich!
Ansonsten bietet das Smartphone noch eine Schnittstelle für die Nutzung des Bluetooth-4.0-Netzes und lässt zudem die Verbindung via Micro-USB-Kabel (im Lieferumfang enthalten) zu. Die neueren Funktechniken à la NFC (Near Field Communication) und LTE (Long Term Evolution, auch 4G genannt) bleiben dem Benutzer des Motorola Moto G jedoch verborgen. Immerhin: Ein integriertes Radio, ein hochwertiger MP3-Player und ein moderner Gyroskop-Sensor sowie ein vollwertiges Offline-Navigationssystem verleihen dem Smartphone noch einmal abschließende Pluspunkte.
Fazit zum Motorola Moto G Smartphone
Summa summarum liefert Motorola mit seinem Moto G ein überaus anspruchsvolles Smartphone. Einzelne Schwächen wie der knappe Speicher und die teilweise enttäuschende Fotokamera verleihen dem Smartphone-Genuss jedoch einen spürbaren Tropfen Wehmut.
Immerhin: Mit einem Preis von unter 160 beziehungsweise 200 Euro darf sich das Modell ohne Frage als eines der preisleistungsstärksten Smartphones seiner Zeit bezeichnen – kein Wunder also, dass das Modell vielerorts ausverkauft und auch der Online-Nachschub mittlerweile ins Stocken geraten ist!