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Visitenkarten – total Out oder Must-have?

Visitenkarten – total Out oder Must-have?


Jeder Unternehmensgründer muss sich irgendwann auch mit Drucksorten und Werbemitteln auseinandersetzen. Das klassische Basic aller Werbemittel ist die Visitenkarte. Doch in Zeiten totaler Digitalisierung fragen sich viele: Ist das nicht total Out?

Visitenkarten bieten immer noch eine persönliche Note, die eine digitale Verknüpfung einfach nicht haben kann, aber nur für diejenigen, die sich über Design und Verwendung schlau machen. Wenn wir an Networking-Events teilnehmen, gehen wir normalerweise direkt zu den kostenlosen Begrüßungsgetränken und fangen an, Smalltalk mit den Menschen um uns herum zu führen. Am Ende ist es üblich, eine Visitenkarte zu übergeben, man zum nächsten Gespräch übergeht.

Oder hat sich das geändert? Hat die digitale Welt die Visitenkarte obsolet gemacht? Haben Visitenkarten denselben Effekt wie früher oder nerven sie nur?

In unserer sich ständig verändernden Welt werden alltägliche Aktivitäten wie Teambesprechungen und globale Konferenzen virtualisiert und Verbindungen werden oft nur noch online hergestellt und aufrechterhalten. Es gibt 433 Millionen registrierte LinkedIn-Nutzer weltweit und mehr als 40 % der Nutzer überprüfen die Plattform täglich.

Statistiken über den Gebrauch von Visitenkarten

Visitenkarte wird ausgetauscht | © panthermedia.net /AllaSerebrina
Visitenkarte wird ausgetauscht | © panthermedia.net /AllaSerebrina

Statistiken und Daten benötigen immer Kontext, um für bestimmte Marketingentscheidungen nützlich zu sein. Lassen wir also die Debatte „Drucken ist tot“ beiseite und werfen wir mit der Marketingbrille einen Blick auf drei Statistiken zum Gebrauch von Visitenkarten:

1. Der Umsatz steigt um 2,5 % pro 2000 Karten, die verteilt wurden.

Das ist nicht genug für die Visitenkarten-Neinsager. Doch jeder kennt das Konzept, dass „kleine Scharniere große Türen bewegen“. Mit anderen Worten, viele kleine, inkrementelle Änderungen können zu signifikanten Ergebnissen führen. Angenommen, ein kleines Unternehmen verdient jährlich 100.000 Euro. 2,5 % davon sind 2500 Euro. Gut unter 100 Euro können für die Visitenkarten abgezogen werden. Sie müssen nicht gut in Mathe sein, um zu sehen, dass das ein wirklich guter Return on Investment ist!

2. 88 % der ausgegebenen Visitenkarten werden in weniger als einer Woche weggeworfen.

Was ist also der Zweck, wenn fast 9 von 10 Leuten meine Karte wegwerfen? Nun, es sind 12 %, die sie behalten. Diese 12 % könnten Kunden oder wertvolle Kontakte werden. Vergleichen wir nun dieses „Problem“ der Visitenkarte mit der Conversion-Rate der Zielseite einer typischen Website. Eine Zielseite ist das digitale Äquivalent von jemandem, der Ihre Visitenkarte akzeptiert und sie behält. Die aktuelle durchschnittliche Website-Conversion-Rate liegt bei 2,35 %. Wir könnten folglich sagen: Fast 98 % der Website-Besucher behalten unsere Informationen nicht – was ist der Zweck einer Website? Anders gesagt, Visitenkarten mit einer Conversion-Rate von 12 % (jemand nimmt Ihre Informationen) haben mehr als das 5-fache der Conversion-Rate einer durchschnittlichen Website mit 2,35 %.

3. 39 % der Angesprochenen werden nicht mit Ihnen Geschäfte machen, wenn Ihre Karte billig aussieht.

Eine billig aussehende Visitenkarte spiegelt einen Mangel an Professionalität und Logik wider. 72 % der potenziellen Kunden beurteilen Ihre Firma anhand des ersten Eindrucks durch Ihre Karte. Nach einer verpatzten ersten Chance kommt keine zweite Chance. Übrigens konnten wir keine Statistik dazu finden, dass die Aushändigung von Visitenkarten zu einem Umsatzrückgang führt.

Visitenkarten bieten eine persönliche Note

Persönliche Visitenkarte | © panthermedia.net /AntonMatyukha
Persönliche Visitenkarte | © panthermedia.net /AntonMatyukha

Wie es so schön heißt, der erste Eindruck zählt. Eine optisch ansprechende Karte, die persönlich überreicht wird, erregt Aufmerksamkeit und spricht die Sinne an – den Tastsinn und den Sehsinn –, wird also im Unterbewusstsein stärker verankert. Aber heute sollte eine Visitenkarte mehr als nur den einen Zweck erfüllen, Ihren Namen und Kontaktdaten anzubieten. Die Visitenkarte sollte eine Präsentaton von Ihnen und Ihrer Firma im Mini-Format sein und daher einen starken Auftritt haben. Sie muss dem Empfänger einen Grund geben, in Kontakt bleiben zu wollen.

Visitenkarten können ein kraftvolles Marketinginstrument sein. Heutzutage müssen Unternehmen, da sie so viele Visitenkarten austeilen, besser über die dahinterliegenden Mechanismen nachdenken. Es gibt eine starke Psychologie hinter Visitenkarten, die Unternehmen in Betracht ziehen sollten.

Was macht eine gute Visitenkarte aus?

Trotz seiner scheinbaren Einfachheit gibt es einige Möglichkeiten, die Effektivität Ihrer Visitenkarte zu steigern. An vorderster Stelle sollte eine hochwertige Qualität der Grafik, des Designs, des Drucks und des verwendeten Papiers stehen. Nur eine qualitative Karte ist eine gute Karte – wir haben uns z. B. Visitenkarten von Viaprinto angesehen, die höchste Anforderungen erfüllen.

Eine Karte sollte etwas Einzigartiges enthalten, nicht nur eine Berufsbezeichnung und Kontaktdaten. Es ist nützlich, einen sogenannten „Call-to-Action (CTA)“ einzubauen, der den Empfänger auffordert, aktiv zu werden. Das Schreiben von Notizen auf der Rückseite oder das Hinzufügen einer persönlichen Nachricht wird einen persönlichen Stempel hinterlassen, anstatt nur eine gesichtslose Karte auszuhändigen. Persönlich beschriftete Karten werden auch instinktiv seltener weggeworfen.

Eine Visitenkarte sollte einfach zu lesen sein, mit einem klaren Schriftbild und Farben, die genügend Kontrast haben. QR-Codes können verwendet werden, um eine Visitenkarte auf den neuesten Stand zu bringen und einen verlockenden CTR hinzuzufügen. Um das Vertrauen zu steigern, können relevante Akkreditierungen oder Handelsmitgliedschaften hinzugefügt werden. Möglicherweise kann ein einfaches Zertifizierungs-Logo auf der Visitenkarte den Unterschied ausmachen.

Idealerweise ist auf der Vorderseite der Karte ein persönliches Foto von professioneller Qualität. Das steigert den Bezug zum ersten optischen Eindruck. Verwenden Sie auch immer beide Seiten der Karte. Es kostet fast nichts, die zweite Seite zu bedrucken. Fügen Sie Ihre Visitenkarten zu Rechnungen hinzu und fügen Sie sie in Produktlieferungen für neue und wiederkehrende Kunden ein. So stellen Sie sicher, dass immer wieder ein optisch-emotionaler Rückbezug vorhanden ist.

Die Visitenkarte im Smartphone speichern

Mobiltelefon | © panthermedia.net /tatsianama
Mobiltelefon | © panthermedia.net /tatsianama

Es mag wie eine gute Idee klingen, seine gesammelten Visitenkarten inklusive der eigenen in einer App am Handy abzulegen. Aber eine Visitenkarte loszuwerden, weil Sie ein Telefon haben, ist nicht immer die beste Antwort. Nur weil man selbst technisch versiert ist, heißt das nicht, dass es alle anderen im Raum sind.

Visitenkarten sind auch eine visuelle Erinnerung an das, was Sie tun und wofür Sie stehen. Sie kommunizieren eine Markenbotschaft und haben einen funktionalen Zweck. Die Corporate Identity (CI) einer Firma lässt sich damit aussagekräftig und einfach transportieren.

Vier weitere Gründe für Visitenkarten

  • 1. Visitenkarten sind schneller als digitale Daten auszuhändigen. Wenn eine der Parteien in Eile ist, können Sie Visitenkarten in Sekunden teilen. Sie können das nicht mit Ihrem Telefon oder einem anderen Gerät tun.
  • 2. Trotz gegenteiliger Meinungen besitzt nicht die ganze Welt ein Smartphone. Und wenn, benutzen manch Menschen es manchmal einfach nicht. Manche sehr erfolgreichen und einflussreichen Geschäftsleute verwenden niemals ein Smartphone bzw. haben es selten dabei. Sie überlassen das ihren Assistenten. Visitenkarten sind der beste Weg, sich mit ihnen zu verbinden.
  • 3. Bestimmte Kulturen erfordern Visitenkarten als Teil der grundlegenden Etikette. Es gibt sogar spezielle Protokolle für den Austausch von Karten in manchen Kulturen, z. B. in Asien. Wenn Sie keine Karte haben, haben Sie dort keine Chance.
  • 4. Sie wissen nie, wo Sie einen potenziellen Kunden treffen. Es könnte während einer Reise oder bei einer Veranstaltung sein, wo Sie Ihr Telefon nicht zur Hand haben. Wenn Sie eine Visitenkarte dabeihaben, werden Sie keine Gelegenheit verpassen.

Fazit

Visitenkarten sind das erste und mächtigste Marketinginstrument, das bei der Vernetzung und Generierung neuer Leads hilft. Die Karte gibt Ihrem Gegenüber einen greifbaren Vorteil, der sie mit Ihnen verbindet und einen guten ersten und bleibenden Eindruck vermittelt – wenn sie gut gemacht ist.

Denken Sie also über diese Punkte nach, bevor Sie sich entscheiden, Ihre nächste Einheit von Visitenkarten zu drucken. Obwohl die digitale Welt boomt, werden gedruckte Karten immer noch ihre Spuren hinterlassen. Es gibt noch viel Leben in diesem Old-School-Format. Visitenkarten können eines von vielen Marketing-Tools sein, die Ihnen zur Verfügung stehen.

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