Sonntag gab es wieder Formel 1; eines der chaotischsten Rennen, die ich jemals gesehen habe. Umso erfreulicher war es, dass mir einer der eher unbekannteren Fahrer besonders positiv auffiel: Paul di Resta.
Der 25-jährige Schotte fährt für Force India seine erste Formel 1-Saison; bis jetzt zwar nicht besonders erfolgreich, aber mit so einer Coolness, dass er mir sofort sehr sympathisch wurde. Bei einer Kollision wurde sein Frontflügel beschädigt; das hielt di Resta aber nicht davon ab, mit unvermindertem Speed weiter zu fahren, zumindest erst einmal in die Box. Von großen Namen ließ er sich nicht beeindrucken, und Stück für Stück arbeitete er sich bis auf den 11. Platz vor. Leider katapultierte er sich kurz vor Schluss selbst aus dem Rennen, aber das ist ja nicht ungewöhnlich bei der Geschwindigkeit und den schlechten Wetterbedingungen, und sagt nichts über sein Können aus…
Die Abgebrühtheit des Schotten und das Wissen um seine Fähigkeiten kommen nicht von ungefähr, sondern basiert auf jahrelanger Erfahrung im Motorsport. Bereits im Alter von acht Jahren begann er, Kart zu fahren. Dabei blieb er bis 2002 und wechselte dann zur britischen Formel Renault, in der er drei Jahre blieb und einige Erfolge verbuchen konnte (unter anderem beendete er die Saison 2004 als drittbester Fahrer).
Danach fuhr di Resta zwei Jahre lang in der Formel 3 Euroserie, in der er 2006 Meister wurde. Die folgende Saison startete er dann seine Karriere in der DTM, wo er von Mercedes Benz für das Team Persson Motorsport verpflichtet wurde. Furore machte er dort vor allem durch die Tatsache, dass er als erster Fahrer überhaupt die Gesamtwertung in einem sogenannten „Jahreswagen“ anführte; das heißt in einem Wagen, der auf dem technischen Stand der Vorsaison war. Schade, dass di Resta am Ende nur fünfter wurde.
Die folgenden drei Jahre fuhr er für Mercedes Benz beim Team HWA, wo er beachtliche Erfolge erzielte. So stellte er beispielsweise einen neuen Rundenrekord auf dem Eurospeedway Lausitz auf. Trotzdem blieb er bescheiden
Obwohl er 2010 parallel zu seinem DTM-Job schon als Testfahrer für Force India in der Formel 1 war, gewann er die DTM.
Aktuell hat er dank zweier zehnter Plätze zwei Punkte in der Gesamtwertung der Formel 1. Ich hoffe sehr, dass es bald wesentlich mehr werden und di Resta auch in der Königsklasse des Motorsports große Erfolge erzielen wird.