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Neues Punktesystem verärgert Autofahrer

Neues Punktesystem verärgert Autofahrer

Große Aufregung herrscht seit einiger Zeit bei den Autofahrern, seit bekannt wurde, dass Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer das Punktesystem der Flensburger Verkehrssünderdatei drastisch verändern möchte. Seit 1958 besteht das Verkehrszentralregister, welches jetzt aber unbenannt werden soll in „Fahreignungsregister“, und in dem ca. neun Millionen Verkehrssünder gespeichert sind. 50 % aller Delikte werden von Rasern verursacht; gefolgt von Missachtung der Vorfahrtsregeln und Fahren unter Alkohol- oder Rauschmitteleinfluss.
Bis dato war es so, dass der Führerschein bei 18 Punkten weg war – neuerdings soll dies bei 8 Punkten der Fall sein, was viele Autofahrer richtig wütend macht.

Allerdings werden weniger Punkte für Verkehrsdelikte jeglicher Art verteilt. Für grobe Verstöße gibt es zukünftig nur einen Punkt; für schwerwiegende Ordnungswidrigkeiten wie beispielsweise das Überfahren einer roten Ampel, gab es früher zwischen 4 und 7 Punkten – heute sind es pauschal 2. Also ist es so, dass sich die Anzahl der Vergehen, die man sich bis zum Verlust der Fahrerlaubnis leisten kann, nicht wirklich minimiert hat. Dennoch sind schon wieder haufenweise Autofahrer unzufrieden mit den Innovationen, was wiederum mich sehr irritiert. Wie kann man denn ständig gegen alles Neue sein? Zum einen kommt es mir fast so vor, als ob es für viele Autofahrer eine Selbstverständlichkeit sei, Punkte zu sammeln. Natürlich kann es jedem von uns passieren, dass er versehentlich ein Verkehrsdelikt begeht. Dabei liegt die Betonung aber auf „versehentlich“, und solche Versehen sollten eigentlich nicht in solch einer Häufigkeit geschehen, dass der Führerschein in Gefahr ist.

Permanente Raser, Drängler und andere Verkehrsteilnehmer, die ihre Mitmenschen gefährden, haben meines Erachtens eh keine Schonung verdient, und ob sie nun mit 8 oder 18 Punkten ihren Führerschein abgeben müssen, ist mir persönlich vollkommen egal. Notorische Verkehrssünder trifft es früher oder später sowieso, genauso wie sehr betrunkene Autofahrer: irgendwann ist der Lappen weg!
Zum anderen werden wirklich sehr viel weniger Punkte verteilt; einige der bisherigen „Straftaten“ fallen sogar ganz weg, wie beispielsweise das Fahren in einer Umweltzone ohne entsprechender Plakette. Das einzige, was ich persönlich sehr unangenehm finde, ist die Erhöhung der Bußgelder für die Verkehrsdelikte: ein gelegentlicher Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung und 1 oder 2 Punkte würden wohl niemanden von uns wirklich erschüttern, oder? Wenn es aber ans Geld geht, sieht die Sache schon wieder etwas anders aus. Da hilft nur eines: möglichst vorschriftsmäßig fahren und somit jegliche Strafe umgehen – und genau in dieser Prävention liegt der Plan von Ramsauer und Co. Die empfindlich hohen Strafen sollen unvorschriftsmäßiges Verhalten im Straßenverkehr und die damit verbundenen Unfälle minimieren. Na ja…

Allerdings sind die 8 Punkte schneller erreicht, als man denken mag. Ich hatte mich beziehungsweise mein Fahrverhalten in den vergangenen zwei Wochen mal beobachtet und ich muss sagen, ich bin ziemlich überrascht gewesen und froh, dass meine Vergehen nicht geahndet wurden:

  • rote Ampel überfahren (meine Schuld, ich habe geträumt)
  • 25 km/h zu schnell in der Ortschaft gefahren (auch meine Schuld; habe den Tacho aus den Augen gelassen), und das gleich mehrfach
  • noch eine rote Ampel (nicht meine Schuld; mein Wagen hatte es eilig)
  • mit Handy telefoniert (war wichtig!)

(Ich hoffe nur, das liest jetzt keiner vom Fahreignungsregister….)
Schade nur, dass noch keiner weiß, was mit den circa 47 Millionen „Altpunkten“ geschehen soll, die sich derzeit im System befinden. Eine Umbuchung ins neue System ist geplant; angeblich ist ein Punkteabbauseminar nicht mehr möglich… Wir werden sehen.

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