Sicher gab es in der Vergangenheit immer wieder Kritiker, die mit dem Konzern Adidas hart ins Gericht gingen. Da gab es die Verlagerung der Produktionsstätten in Billiglohnländer und auch von angeblicher Kinderarbeit wurde berichtet.
Was momentan die Konzernleitung allerdings beschäftigt, das gab es in diesem Ausmaß in der Vergangenheit noch nicht.
Im Juni 2012 sorgte eine Pressemitteilung von Adidas für große Aufregung bei den Verkäufern auf eBay, Amazon und weiteren Plattformen im Internet. Dort mussten sie lesen, dass der Weltkonzern künftig verbietet, dass seine Produkte über online Märkte verkauft werden.
Laut Aussagen der Verantwortlichen wollen sie sich künftig sicher sein, dass ihre Waren nur noch über den eigenen Shop oder über den der Handelspartner veräußert werden.
Adidas besitzt ein gutes Image – auch wegen der Werbung!
Neue Richtlinien
Adidas sah sich zu dem Schritt veranlasst, da nicht nur neue, sondern auch gebrauchte Waren mit dem Label der Firma verkauft wurden. Zudem gab es in den Augen von Adidas zu viele Verkäufer, die noch nicht einmal einen Shop angemeldet hatten.
Die Pressesprecherin gab zu verstehen, den Verantwortlichen ginge es ausschließlich darum, dass die Produkte gut aufgestellt werden können und dadurch den Ruf der Marke festigen.
Das Verbot vonseiten der Firma soll ab dem 01.01.2013 greifen und trifft vor allen Dingen jene Plattformen, die den Verkauf gebrauchter oder beschädigter Produkte von Adidas gestatten. Ferner wollen die Verantwortlichen des Unternehmens damit verhindern, dass private Verkäufer die Produkte anbieten dürfen. Auch Shops, welche die Artikel als einige unter vielen veräußern und keinen eigenen Markenshop einrichten, sollen unter das Verbot fallen.Es gibt einige Spekulationen, warum das große Unternehmen sich zu dieser Maßnahme veranlasst sah. Möglich wäre, dass sie ihre großen Handelspartner wie Sport Scheck, Intersport oder Sport Schuster stärken möchten. Dass sie aber gleichzeitig nicht nur die kleinen Händler, sondern auch die Verbraucher verärgern, das dürfte ihnen spätestens dann schmerzlich bewusst werden, wenn nach dieser Maßnahme die Umsatzzahlen zurückgehen. Man wünscht dem Konzern aber nur das Beste, da diese Marketingstrategie durchaus verständlich ist.
Gerade bei eBay werden alle privaten Verkäufer immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass sie den Markennamen ihrer Verkaufsprodukte nicht in die Beschreibung einbeziehen dürfen.
Dennoch geschieht es immer wieder und selbst durch Abmahnungen wurden die Betroffenen nicht schlauer.
Man muss also ernsthaft fragen, wie das Unternehmen Adidas es umsetzen will, dass das Verkaufsverbot für private Verkäufer kontrolliert und geahndet werden kann. Der Sportartikelhersteller will ebenfalls durchsetzen, dass nur Händler die Produkte veräußern dürfen, die die strengen Auflagen des Unternehmens erfüllen. Das hört sich zunächst eigentlich gar nicht schlecht an. Gemeinsame Werbung und die gleiche Präsentation der Waren kann ja mitunter für den Einzelnen sogar preiswerter sein, als bisher. Es muss aber auch bedacht werden, ob sich kleine Shops die strengen Vorgaben überhaupt leisten können. Selbst wenn das so sein sollte, ist noch längst nicht selbstverständlich, dass sie sich auch darauf einlassen.
Dass Adidas nicht alleine als Sportartikelhersteller erfolgreich ist, dass zeigen die Umsatzzahlen der Konkurrenz. Hält also Adidas an seiner strengen Marschrute fest, dann ist es durchaus denkbar, dass die kleinen Händler künftig mit der Konkurrenz zusammenarbeiten. Alleine schon aus diesem Grund kann sich das Unternehmen eigentlich gar nicht erlauben, was sie so stolz verkündet haben. Man kann also annehmen, dass sie sich ihren Schritt noch einmal gründlich überlegen. Schließlich steht ja noch gar nicht fest, wie Richter dieses Vorgehen beurteilen und wie Adidas alle „Fehltritte“ aufdecken und ahnden will. Das wäre mit einem enormen Verwaltungsaufwand verbunden und würde dem Unternehmen einige Euros kosten.
Adidas im Fußball
Selbst wenn man bei näherer Betrachtung sogar ein wenig Verständnis für das Vorgehen haben könnte, das Gros der Verbraucher scheint anderer Meinung zu sein. Viele von ihnen sind empört und wollen künftig ihre Produkte bei der Konkurrenz erwerben. Es bleibt also abzuwarten, wie sich die Geschichte weiter entwickelt und letztendlich durchzusetzen ist. Eines steht aber schon heute fest. Wer als privater Verkäufer auf Plattformen im Netz Markenwaren verkaufen möchte, der sollte bei seinen zukünftigen Produktbeschreibungen äußerst vorsichtig werden. Mitunter wäre es sogar besser, wenn man die Sachen in der Nachbarschaft oder auf einem Flohmarkt verkauft. Ich zumindest drücke Adidas die Daumen, dass sie auch weiterhin Erfolg haben werden.
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