Einst entworfen, um Kindern einen kostengünstigen Zugang zu Computern zu bieten, entwickelte der Raspberry Pi sich zum Verkaufsschlager.
Unzählige kreative Programmierer und Entwickler nutzen den Minicomputer für Projekte, einige praktischer Natur, andere verrückt oder einfach nur behaftet mit viel Nerd-Charm.
Selbst der Internet-Gigant Google kündigte unlängst an 15.000 Exemplare für britische Schüler zu spendieren, um so die Programmierer von Morgen zu fördern. Die Raspberry Pi Foundation, Gründer und Entwickler des Minicomputers, rechnete ursprünglich damit etwa 1.000 Exemplare absetzen zu können. Die Realität sollte die Macher schnell einholen: Am Erscheinungstag gingen 100.000 Bestellungen ein und es wird nicht mehr lange dauern, da werden eine Million Exemplare in Umlauf sein. Zurzeit werden zwei Modelle des Rechners verkauft, Modell A und Modell B. Modell B bekam im Herbst 2012, 256 Mbyte zusätzlichen Arbeitsspeicher spendiert und wird nach wie vor für günstige 32€ angeboten.
Raspberry Pi
Inhalt
Ausstattung und fehlende Komponenten
Der Raspberry Pi B ist mit fast allem ausgestattet, was ein voll funktionstüchtiger Rechner benötigt. Im Herzen des Boards, welches mit der Größe einer Kreditkarte auskommt, verrichtet ein, mit 700 MHz getakteter, ARM-Prozessor sein Werk.
Für die notwendige Grafikleistung sorgt ein Broadcom Video Core IV Chipsatz, welcher in der Lage ist sogar Full-HD Inhalte zu decodieren.
Wie bereits angesprochen findet man in Revision 2 des Minirechners nun 512 MB Arbeitsspeicher vor (ehemals 256 MB). Die Anschlussmöglichkeiten beinhalten zwei USB 2.0 Ports, einen HDMI-Anschluss und einen Anschluss für 3,5 mm Klinkenstecker. Nicht fehlen darf selbstverständlich ein Netzwerkanschluss. Dieser ist in Form eines 10/100 Mbit Ethernet Controllers gegeben. Die Stromversorgung ist über einen Mini-USB Anschluss gesichert, wobei die äußerst geringe Leistungsaufnahme von 3,5 Watt es auch erlaubt, den Rechner mittels vier AA-Batterien zu betreiben. Was noch zum Betreiben des Rechners fehlt, ist eine SD-Karte für ausreichend Speicherplatz, Eingabegeräte, ein Display und die notwendigen Kabel.
[sws_green_box box_size=“640″] Puristen können die Platine offen in Betrieb nehmen, wer hingegen etwas mehr Wert auf Ästhetik legt, kann aus einem mittlerweile recht großen Angebot von Gehäusen wählen, um seinen Raspberry Pi darin zu verstauen. [/sws_green_box]
Eine weitere Möglichkeit für bastelaffine Käufer stellt natürlich der Eigenbau eines Gehäuses dar, welcher maximale Individualität garantiert.
Raspberry Pi – Hands-on – 30€ Computer
Einsatzmöglichkeiten und Fazit
Um die Arbeit an einem Raspberry Pi Projekt zu beginnen, stehen auf der offiziellen Website der Raspberry Pi Foundation verschiedene Betriebssysteme bereit, welche zum Großteil auf Linux basieren. Darüber hinaus steht eine mittlerweile riesige Community mit Rat und Tat zur Seite.
Die Einsatzmöglichkeiten des Raspberry Pi sind nahezu unendlich. Viele Tüftler haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Rechner als kompakten Mediaplayer flott zu machen.
Darüber hinaus kann man nahezu täglich neue Projekte entdecken, manche so praktisch wie die sprachgesteuerte Kaffeemaschine, andere künstlerisch wie etwa eine Kunstinstallation, bei der unzählige Papierschiffchen auf der Themse zum Leuchten gebracht wurden. Ein weiterer Teil der großen Community erkundet die Möglichkeiten, den Raspberry Pi als Spielerechner zu nutzen, etwa in der Form von Handheld-Konsolen im Stile eines Gameboys. Was auch immer man mit dem charmanten Minirechner vorhat, solange man ein wenig kindliche Freude und Kreativität mitbringt, wird man auf seine Kosten kommen. Erfahrene Entwickler haben die Möglichkeit sich direkt in spannende Projekte zu stürzen, aber auch unerfahrenen Anwendern kann von einem Kauf nicht abgeraten werden. Innerhalb der freundlichen Community findet man Hilfe um erste Schritte zu gehen und es sollte schließlich nicht vergessen werden, wofür der Raspberry Pi einmal gedacht war: Menschen sollten unterstützt und ermutigt werden das Programmieren zu erlernen.
Raspberry Pi: „Unboxing“ und einige Worte [FULL HD]
Artikelbild Oben: ©panthermedia.net Dmitriy Shironosov