In den letzten Nächten konnte man von der Region aus, wo ich wohne, besonders viele Sternschnuppen sehen. Ich war zweimal so gegen 1 Uhr nachts unterwegs und sah drei richtig deutliche Exemplare, die einen langen Lichtstrahl hinter sich ließen. Ich war vorbereitet und bin einen Herzenswunsch losgeworden, den ich hier natürlich nicht verraten kann, sonst geht er ja nicht in Erfüllung.
Nüchtern wissenschaftlich betrachtet sind Sternschnuppen Meteoritenteile, die auf die Erdumlaufbahn treffen und dort verglühen. Je nach Größe sind sie besser oder schlechter zu sehen. Die Erscheinungen reichen von einem kurzen, filigranen Aufleuchten, bei dem man oft denkt, man habe sich das Gesehene nur eingebildet bis zu dem Bild eines hellen „Sterns“, der nach unten fällt und einen Lichtstrahl hinter sich herzieht. So ist ein englisches Wort für Sternschnuppe auch „falling star“.
Die Besonderheit, eine Sternschnuppe zu sehen, liegt nicht nur darin, dass man dieses Glück nicht so häufig hat. Es existiert ein Aberglaube, dass ein Wunsch, den man in dem Moment der Sichtung in Gedanken ausspricht, sich erfüllt.
Die Erfüllung von Wünschen versprechen noch andere Rituale. Z.B. eine ausgefallene Wimper wegpusten oder Geld in einen Wunschbrunnen werfen. Die Sehnsucht, etwas zu bekommen ohne sich dafür anstrengen zu müssen, steckt wohl in fast jedem.
Märchen über Menschen, denen eine Fee oder ein anderes Zauberwesen drei beliebige Wünsche erfüllt, haben einen besonderen Reiz. In der heutigen Zeit erfreuen sich Bücher wie“The secret“und „Bestellungen beim Universum“ großer Beliebtheit. Darin geht es darum, dass jeder sich das, was er begehrt, einfach in sein Leben holen kann, nur indem er es wünscht bzw. bestellt. Für Menschen, die mit dem Leistungsprinzip groß geworden sind, das besagt, dass man für Reichtum und Erfolg hart arbeiten muss, klingt das erstmal ziemlich abwegig. Aber es zu versuchen, lohnt sich allemal. Viele Dinge, die vermeintlich zufällig passieren, haben wir uns vielleicht bestellt. Ich habe das schon mehrfach erlebt.
Ich habe mir vor einigen Jahren einen zweiten Hund gewünscht. Mein Partner war mit einer Einschränkung dagegen. Eine weiße Schäferhündin wie sein Freund sie besaß könnte ihm schon gefallen. Ratet mal, was ich bei einem Spaziergang in unserem Wald an einem Baum angebunden ausgesetzt fand? Eine von Flöhen übersäte, magere, aber wunderschöne weiße Schäferhündin, die wir natürlich adoptierten.
Wenn ich mal wieder daran zweifele, dass es eine höhere Macht gibt, die Wünsche erfüllt, dann muss ich nur an diesen eigentlich unglaublichen Zufall denken.