Habt Ihr die traurige Geschichte von dem Kaiserpinguin gehört, der sich bis nach Neuseeland verirrt hat?
Das Jungtier, das normalerweise in der Antarktis lebt, hat sich verschwommen und ist ca. 3000km von seiner Heimat entfernt in Neuseeland gestrandet. Dort war er natürlich eine richtige Sensation – der letzte Artgenosse von ihm wurde 1967 in Neuseeland gesehen! Schaulustige, Reporter und Tierschützer sorgten schnell dafür, dass die Geschichte des Pinguins „Happy Feet“, wie sie ihn nannten, um die ganze Welt ging.
Anfänglich hatten Tierschützer noch die Hoffnung, dass der Vogel von sich aus seinen Weg nach Hause findet. Ob er dies geschafft hätte, bleibt offen – genauso wie das Schicksal seines Artgenossen vor 44 Jahren. Leider fraß Happy Feet große Mengen Sand wohl in der Annahme, es handele sich dabei um Schnee, den aber sein Körper nicht verdauen konnte. Ebenso wenig war er in der Lage, diesen Sand wieder hochzuwürgen. So kam es, dass der Vogel immer apathischer wurde.
Jetzt war es Zeit für die Tierschützer, einzugreifen. Sie brachten Happy Feet in die Krankenstation des Zoos von Wellington, wo er Magenspülungen über sich ergehen lassen musste (der Arme!). Ob er überleben wird, ist dennoch fraglich. Die ihm anfangs eingeräumte Überlebenschance von 50% hat sich zwar erhöht, trotzdem befindet sich immer noch so viel Sand im Magen des kleinen Pinguins, dass erneute Eingriffe nötig sein werden.
Doch selbst wenn er überleben sollte: was geschieht dann mit ihm? Für eine selbständige Heimreise ist er zu schwach. Aufgrund der klimatischen Bedingungen in der Antarktis ist es momentan nicht möglich, ihn in seine Heimat zurück zu bringen. In neuseeländischen Zoos gibt es keine Möglichkeit, ihn unterzubringen.
Ein wenig Hoffnung verbreitet jetzt ein neuseeländischer Geschäftsmann, der Happy Feet im Februar nächsten Jahres eine Überfahrt auf einem russischen Eisbrecher verschaffen möchte.
So oder so – Happy Feet, der wohl berühmteste Pinguin des Jahres 2011, hat noch schwere Zeiten vor sich. Ich hoffe sehr, dass sich eine für ihn adäquate Lösung findet und dass er irgendwann wieder unter seinen ca. 350000 Artgenossen in der Antarktis leben kann.