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Work and Travel in Kanada – Tipps für eine unvergessliche Reise

Work and Travel in Kanada – Tipps für eine unvergessliche Reise

Kanada ist das zweitgrößte Land der Welt und gilt nicht ohne Grund als eines der beliebtesten Work and Travel-Ziele überhaupt. Wer sich auf eine Reise in den nordamerikanischen Staat wagt, der erfreut sich an einer gewaltigen Naturvielfalt: Die verschneiten Berglandschaften der Rocky Mountains, die bunten Nordlichter am schwarzen Nachthimmel und die zahlreichen fremden Tierarten der Nationalparks sind nur einige von vielen weiteren Naturerlebnissen Kanadas. Gleichzeitig rauben faszinierende Großstädte wie Vancouver oder Montreal so gut wie jedem Backpacker den Atem.

Wenn du jetzt sofort zum Flughafen fahren möchtest, um dich selbst von der Schönheit Kanadas zu überzeugen, müssen wir dich leider enttäuschen: Für einen perfekten Work and Travel-Urlaub gibt es im Voraus einige Formalitäten zu klären. Das beginnt schon mit den kanadischen Einreisebestimmungen, denn ohne zulässige Genehmigung wird dir bereits das Einchecken am Flughafen untersagt. Wir erklären im Folgenden, wie du dich für ein Working Holiday Visum bewerben kannst und welche weiteren Dinge du über das Abenteuer Work and Travel in Kanada wissen solltest.

Das Working Holiday Visum

Seit März 2016 benötigt jeder Reisende, der nicht über eine kanadische Staatsbürgerschaft verfügt, entweder ein Visum für Kanada oder eine eTA Kanada. Ohne eines dieser beiden Dokumente und einen gültigen Reisepass ist keine Einreise möglich – auch nicht für einen kurzfristigen Aufenthalt oder Transit.

Eine eTA Kanada ist eine elektronische Einreisegenehmigung, die ganz unkompliziert online beantragt wird und innerhalb ihres Gültigkeitszeitraumes (maximal fünf Jahre) für beliebig viele Einreisen nach Kanada berechtigt. Jeder einzelne Besuch darf jedoch nicht länger als sechs Monate dauern. Für Urlaubs- und Geschäftsreisen oder Besuche bei Verwandten und Freunden genügt in der Regel ein solches eTA.

Wer jedoch länger als sechs Monate am Stück in Kanada bleiben möchte, ein Beschäftigungsverhältnis eingeht oder aus anderen Gründen nicht für ein eTA in Frage kommt, der muss ein Visum beantragen – dieses ist zeit- und kostenintensiver als ein eTA. Es gibt mehrere Arten von kanadischen Visa, wobei jedes Visum eigene Voraussetzungen besitzt und nur für einen bestimmten Zweck gültig ist. Daher ist es entscheidend, dass man das für seinen Aufenthaltsgrund richtige Visum beantragt.

Um ein Work and Travel-Programm in Kanada zu absolvieren, benötigst du in der Regel ein Working Holiday Visum. Dieses Urlaubs- und Arbeitsprogramm ermöglicht es jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 35 Jahren, ein Jahr lang durch das Land zu reisen und währenddessen an beliebig vielen Orten zu arbeiten. Das Verfahren, um ein solches Visum zu erhalten, ist allerdings recht aufwendig. Zunächst überprüft man mittels eines Fragebogens, ob man überhaupt für das Programm geeignet ist. Anschließend legt man auf einer bestimmten Internetplattform ein eigenes Profil an. Aus allen eingereichten Bewerberprofilen wählt die kanadische Botschaft über ein automatisches Zufallsprinzip stetig neue Kandidaten aus, die nach Erhalt einer persönlichen Einladung das Visum beantragen können – ob du ausgewählt wirst oder nicht, hängt also lediglich vom Zufall ab. Weitere Informationen zum Visum für Kanada findet man ganz einfach im Internet.

Mit Organisation oder ohne?

Backpacking | © panthermedia.net /mihtiander
Backpacking | © panthermedia.net /mihtiander

Direkt am Anfang der Planung eines Auslandsaufenthaltes kommt die Frage auf, ob man mithilfe einer Organisation reisen oder seine Reisezeit „auf eigene Faust“ planen möchte. Dies hängt maßgeblich von den eigenen Bedürfnissen und dem eigenen Charakter ab.

Es gibt Dutzende von Reiseorganisationen, die dir versprechen, dich bestmöglich auf dein Auslandsjahr vorzubereiten und dir auch vor Ort immer helfend zur Seite zu stehen. Sie unterstützen dich bei der Flugbuchung, dem Transfer und den ersten Übernachtungen. Außerdem stellen sie dir ein Versicherungspaket zur Verfügung und bieten attraktive Zusatzoptionen, wie etwa besondere Ausflüge oder spannende Freiwilligenprojekte. Gerade für jüngere, eher schüchterne Menschen bietet sich diese Form der Reiseplanung an, denn dadurch erhält man ein Stückchen Sicherheit in der ansonsten so ungewohnten Zeit. Allerdings hat es auch Vorteile, unabhängig zu reisen und auf sich alleine gestellt zu sein: Man entwickelt enorme Selbstständigkeit und hat zudem keine Extraausgaben. Das Geld, was für die Organisation entfällt, kann auf andere Weise möglicherweise sinnvoller genutzt werden.

Insgesamt hängt es also von der eigenen Risikobereitschaft ab, ob man sich für eine Reiseorganisation entscheidet oder nicht. Im Allgemeinen ist ein Work an Travel-Programm immer etwas sehr Abenteuerliches. Ängstliche, sehr zurückhaltende Menschen sind hier eher fehl am Platz. Wer sich für ein Auslandsjahr entscheidet, muss offen sein und mit Rückschlägen rechnen können. Es ist zum Beispiel nicht unwahrscheinlich, dass man so einige Nächte im Auto verbringen wird. Aber das steigert umso mehr den Nervenkitzel und den Spaßfaktor.

Vielfältige Jobmöglichkeiten

Wenn du dich für ein Auslandsjahr in Kanada entschieden hast und für ein Working Holiday Visum ausgewählt wurdest, stehst du jetzt vor einer wichtigen Frage: Auf welche Art und Weise möchtest du dort deine Arbeitszeit verbringen? Wir nennen dir einige der geläufigsten Jobmöglichkeiten.

1. Farm- und Rancharbeit

Zu den beliebtesten Arbeitsformen der Backpacker in Kanada gehört definitiv die Farmarbeit. Gerade in der Garten- und Landwirtschaftssaison suchen viele Kanadier Erntehelfer, die sie beim Pflücken der Früchte unterstützen und keine Scheu vor harter Arbeit haben. Im Gegenzug erhält man Geld und oftmals auch Verköstigung sowie Unterkunft.

Abgesehen von der Unterstützung zur Erntezeit gibt es auch zahlreiche Farmen, die ganzjährig Arbeiter suchen: Beispielsweise auf Pferde Ranchen oder Cattle Farms gibt es immer etwas zu tun. Wer tierlieb ist, dem sollte das Füttern und Pflegen der Tiere besonders gefallen. Auch auf sogenannten Mixed Farms, auf Weingütern und auf Ranchen für Urlauber kann man als Backpacker einen Job finden.

2. Jobs in Hotels, Shops oder Skigebieten

Außerhalb der Erntezeit, also während der Wintersaison, arbeiten die meisten Work and Traveler als Skilehrer, Souvenirverkäufer oder Rezeptionist in den großen Skigebieten Kanadas. Tätigkeiten als Kellner, Barkeeper oder in Hotels sind über das ganze Jahr hinweg beliebt und werden gerne von Backpackern übernommen. Gute Englischkenntnisse sind hierbei allerdings Pflicht und die Voraussetzung für eine Anstellung.

Auf Jobsuche in Kanada

Rancharbeit mit Pferden | © panthermedia.net /DesignPicsInc
Rancharbeit mit Pferden | © panthermedia.net /DesignPicsInc

Insgesamt gibt es in Kanada also ein sehr großes Jobangebot, sodass für jeden der passende Job dabei ist – sei es auf einer Farm, in einem Nationalpark oder sogar in der Ölindustrie. Wie lange man einen bestimmten Job ausführen möchte, hängt oftmals von den eigenen Vorlieben ab. Abenteuerlustige Reisende haben das Bedürfnis, viel von der fremden Kultur zu erleben. Sie ziehen quer durchs Land und wechseln immer wieder spontan ihre Beschäftigungen. Wem das zu riskant ist, der bleibt lieber länger an einem Ort und findet dort sicheren Anschluss. Hier eignen sich lange Anstellungen eher als kurzfristige Jobs. Zu welchem Typ du gehörst, musst du selbst herausfinden – und deine Jobsuche anschließend deinen Reisebedürfnissen anpassen.

Doch wie findest du einen passenden Job? Solltest du dich reisebegleitend für eine Organisation entschieden haben, dann wird diese dir mit großer Wahrscheinlichkeit bereits in Deutschland einige Jobangebote machen. Aber auch ohne Organisation kannst du dich bereits im Voraus Zuhause über mögliche Jobs erkundigen.

Gerade, wenn man viel herumreisen möchte, bleibt es allerdings nicht aus, auch in Kanada vor Ort auf Jobsuche zu gehen. Etliche Jobbörsen und Webseiten stehen den Backpackern dort zur Verfügung. Auch in Tageszeitungen oder bei Zeitarbeitsfirmen gelangt man an passende Jobannoncen. Grundsätzlich ist Spontanität und Kontaktaufnahme gefragt: Bestimmt können dir Einheimische vor Ort weiterhelfen. Die Mentalität der Arbeitgeber Kanadas unterschiedet sich enorm von der deutschen Arbeitswelt – du kannst also auch einfach mit einem Lebenslauf in der Hand in lokale Geschäfte gehen und dort direkt nachfragen. Es gibt nicht wenige Backpacker, die anschließend sofort mit dem Probearbeiten beginnen.

Alles in allem ist Kanada ein Land, welches sich auf kurzfristige Beschäftigungen eingestellt hat und ein großes Jobangebot für Work and Traveler aufweist. Mit ein wenig Geduld findest du mit Sicherheit den passenden Job. Wenn doch einmal Durststrecken auftreten, solltest du nicht verzweifeln, sondern den Kontakt zu Helfenden suchen. Work and Travel ist nunmal ein richtiges Abenteuer, auf dem immer wieder unvorhergesehene Erlebnisse passieren – und gerade das ist doch das Besondere!

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