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Warum steht man so oft den Schwächeren bei?

Warum steht man so oft den Schwächeren bei?

Wie kommt es eigentlich, dass man so oft dem (vermeintlich) Schwächeren beisteht? Mit dieser – recht philosophischen – Frage beschäftige ich mich seit einigen Tagen.

Auslöser hierfür waren die DFB-Pokalspiele, wo ich plötzlich für Vereine wie Germania Windeck und Tenningen die Daumen gedrückt habe. Ich habe noch nie zuvor von diesen vereinen gehört; weiß nicht einmal, aus welcher Region Deutschlands sie stammen, und dennoch habe ich mir sehr gewünscht, sie würden ihre Spiele gewinnen. Eigentlich ist so etwas doch bescheuert, und vermutlich stehe ich mit solch einer Einstellung recht alleine da – oder wie ist es sonst zu erklären, dass erfolgreiche Vereine wie real Madrid, FC Barcelona und Bayern München sich vor Anhängern aus der ganzen Welt kaum retten können?

Aber dieses Gefühl pro Schwächeren, welches definitiv kein Mitleid ist, kommt auch im privaten Bereich zum Tragen, ohne dass ich es verhindern kann. Zum Beispiel stehe ich im Supermarkt am Joghurtregal und werde rüde von einer Frau zur Seite geschubst.

Ich erkläre ihr sachlich und höflich, dass ich solch ein Verhalten mir gegenüber nicht wünsche. Die Frau guckt zwar böse, entgegnet aber nichts. An der Kasse begegnen wir uns wieder, wo sie aufgrund ihres recht gemächlichen Tempos von einem anderen Kunden angemotzt wird. Obwohl ich mich einige Minuten zuvor selbst über siegeärgert habe, stelle ich mich automatisch auf ihre Seite, als der Mann mich Beifall heischend anschaut und meint, dass solche Trödeleien unerträglich seien. Eigentlich bin ich seiner Meinung, aber dennoch entgegnete ich, dass ich nicht auf der Flucht sei – nur, um der Frau irgendwie beizustehen.

Solche Beispiele gibt es in rauen Mengen, und ich kann mir beim besten Willen mein Verhalten nicht erklären. Geht es Euch ähnlich? Vielleicht habt Ihr ja eine Erklärung…

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