Es ist Pilzzeit. Wenn man im Moment im Wald unterwegs ist, dann duftet es wunderbar modrig-pilzig. In diesen Augenblicken bedaure ich es immer sehr, dass ich mich mit Pilzen nicht auskenne. Ich besitze zwei Bücher zur Bestimmung der Sorten und freue mich immer, wenn ich einen vermeintlich erkenne. Aber in der Beschreibung steht dann garantiert ein Hinweis auf einen sehr ähnlichen Pilz, der leider ungenießbar oder sogar giftig ist. Die einzige Sorte, die ich mich Sicherheit identifizieren kann, ist der Fliegenpilz. Und der taugt ja bekanntlich nicht als Speisepilz.
Das ist sehr schade, denn ich esse gerne Pilze und bin so leider auf die Sorten angewiesen, die man im Laden kaufen kann.
Eine Frau, die sich in dem Bereich gut auskennt, hat mir mal gesagt, dass viele der Champignons oder Austernpilze, die man im Supermarkt kaufen kann, alles andere als frisch sind und deshalb der Geschmack meistens schon sehr gelitten hat. Und bei den Pfifferlingen, die ich dieses Jahr gekauft habe und die aus Osteuropa importiert wurden, habe ich das auch selbst festgestellt.
Ich bin jetzt aber im Internet auf einen Shop gestoßen ( shiitake.de), der Pilzbrut anbietet. Damit kann man ganz einfach alle möglichen Sorten selbst anbauen. Das macht auch gar nicht viel Mühe. Entweder erwirbt man fertig präparierte Holzstämme, von denen man nur noch ernten muss oder man benutzt eigene Stämme, Strohballen oder Holzspäne, auf die die Pilzbrut gebracht wird. Dann muss man nur noch abwarten und das Material ab und zu befeuchten, falls es zu trocken ist. Von einem Stamm kann man mehrere Jahre ernten. Und es gibt außer Champignons noch andere leckere Sorten. Shiitake zum Beispiel, ein Pilz, der besonders für Vegetarier wertvoll sein soll und dem lindernde Wirkung bei rheumatischen Beschwerden und eine Stärkung des Immunsystems zugeschrieben wird. Dieser Pilz ist, wenn man ihn überhaupt bekommt, im Laden ziemlich teuer. Baut man ihn selbst an, ist es viel billiger und man hat ihn immer ganz frisch zur Verfügung.
Ich werde mir jedenfalls demnächst zwei Stämme in den Garten legen. Auf das erste Gericht, das ich daraus koche, freue ich mich schon.