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Nutzpflanzen – so gelingt der Anbau auf dem Balkon

Nutzpflanzen – so gelingt der Anbau auf dem Balkon

Gärtnern ist eine tolle Sache. Es macht einfach großen Spaß, Nutzpflanzen zu säen und sich anschließend über die wohlschmeckende Ernte freuen zu dürfen. Der Anbau der beliebtesten Nutzpflanzen ist nicht nur im Garten, sondern auch auf dem Balkon möglich. Mit diesem Ratgeber geben wir hilfreiche Tipps und verraten, was beim Anbau von Obst, Gemüse und Kräutern auf dem Balkon zu beachten ist.

Der Balkon – ein guter Standort für Nutzpflanzen

Die meisten Balkone weisen eine ideale Lage für den Anbau von Nutzpflanzen auf. Sie liegen fast immer auf der warmen Südseite und sind durch die Überdachung sowie Hauswand und Balkonbrüstung wettergeschützt. Insbesondere in der Stadt kommt ein weiterer Vorteil hinzu: das milde Klima. Anders als auf dem flachen Land wirkt sich die urbane Bebauung positiv auf das Klima in der Stadt aus. Es geht weniger Wind und durch die eng aneinander stehenden Häuser liegen die Temperaturen in der Stadt meistens höher als auf dem Land. Da Nutzpflanzen hauptsächlich wärmeliebende Gewächse sind, kommt also das milde Stadtklima dem Wärmebedürfnis der Pflanzen zugute.

Welche Nutzpflanzen eignen sich für den Anbau auf dem Balkon?

Die Auswahl geeigneter Pflanzen ist immens und beschränkt sich keinesfalls nur auf ein paar Kräuter. Grundsätzlich können auf dem Balkon alle Nutzpflanzen angebaut werden, die sich auch im Garten heranziehen lassen. Zu den beliebtesten Gewächsen für den Nutzpflanzenanbau auf dem Balkon zählen zum Beispiel:

  • Küchenkräuter
  • Tomaten
  • Gurken
  • Paprika
  • Chili
  • Radieschen
  • Möhren
  • Salat

Sogar kleine Kürbisarten, Auberginen, Zucchini und Kohlrabi lassen sich im Pflanzcontainer auf dem Balkon erfolgreich anbauen. Außerdem bietet der Balkon ideale Standortbedingungen zum Anbau dieser Obstsorten:

  • Erdbeeren
  • Kiwis
  • Feigen
  • Johannisbeeren

Sehr beliebt ist Säulenobst, bei dem es sich meist um Obstgehölze handelt, die speziell auf eine kleine Wachstumshöhe gezüchtet werden. Sie sind zwar kleiner als die normalen Obstpflanzen, aber liefern dennoch eine ertragreiche Ernte.

Welche Pflanzgefäße eignen sich für Urban Gardening auf dem Balkon?

Kübel mit Kräutern | © panthermedia.net /ediesign
Kübel mit Kräutern | © panthermedia.net /ediesign

Das ideale Pflanzgefäß hängt von den Bedürfnissen der einzelnen Nutzpflanze ab. Die Wurzeln von Kräuterpflanzen (zum Beispiel Petersilie, Schnittlauch, Basilikum oder Oregano) benötigen verhältnismäßig wenig Platz. Deshalb genügen für viele Küchenkräuter etwas größere Blumentöpfe. Sehr zu empfehlen sind auch Pflanzkästen, die sich am Balkongeländer befestigen lassen. Dill wächst stark in die Höhe, weshalb sich bei diesem Kraut ein größerer Pflanzkübel empfiehlt.

Nutzpflanzen wie Tomaten, Radieschen, Paprika, Auberginen, Gurken und Zucchini benötigen indes große Pflanzkübel, die dem Wurzelwerk ausreichend Platz bieten. Da diese Gemüsepflanzen ohnehin viel Blattmasse entwickeln, hilft das Gewicht von Pflanzcontainer und Substrat dabei, die Pflanze vor dem Umkippen zu schützen. Ein Rankgerüst sollte ebenfalls nicht fehlen. Es vermeidet das Umknicken der Pflanzen.

Anpflanzen auf dem Balkon – Ideen bei Platzmangel

Im Gegensatz zum Obst- und Gemüseanbau im Garten steht auf dem Balkon deutlich weniger Platz zur Verfügung. Mit etwas Kreativität lässt selbst auf dem kleinsten Balkon dennoch genügend Platz finden, um mehrere Nutzpflanzen anzubauen. Hier einige Tipps:

  • Höhe ausnutzen und zum Beispiel Thymian, Oregano, Erdbeeren und Basilikum in Pflanzampeln aufhängen
  • durch Regale oder mit Hilfe von Europaletten einen Vertikalgarten anlegen
  • lange Blumenkästen für´s Balkongeländer verwenden (zum Beispiel für Kräuter und Erdbeerpflanzen)
  • Pflanzgefäße mit Halterungen an die Balkonwand montieren

Pflegetipps für Balkon-Nutzpflanzen

Bei der Pflanzenpflege gelten für Balkonpflanzen die gleichen Tipps wie für Gartenpflanzen. Am besten gedeihen Nutzpflanzen in hochwertigem Substrat, das die jeweiligen Bedürfnisse der Pflanze berücksichtigt. Staunässe sollte immer vermieden werden. Auf ausreichende Bewässerung achten – insbesondere nach der Blüte, um die Fruchtbildung zu fördern. Regelmäßig sollten alle Pflanzen auf Schädlinge untersucht werden. Zwar gibt es bei der Balkonbepflanzung kein Schneckenproblem. Allerdings können Motten trotzdem ihre Eier ablegen, deren Raupen zur Gefahr für Gurken, Tomaten und anderen Nutzpflanzen werden. Werden Raupen entdeckt, sollten die Schädlinge, welche sich zumeist unterhalb der Blätter befinden, sofort von der Pflanze entfernt werden. Verwenden Sie ausschließlich einen natürlichen Dünger, damit Gemüse, Obst und Kräuter unbedenklich genießbar sind.

Vorkultur, Direktaussaat oder Jungpflanzen kaufen?

Gurke | © panthermedia.net /fyletto
Gurke | © panthermedia.net /fyletto

Tomaten, Paprika, Gurken, Chilis sowie Auberginen und Zucchini sind äußerst wärmeliebend und haben eine lange Keimdauer. Damit aus der Saat kräftige Pflänzchen heranwachsen, benötigt die Aussaat eine gewisse Wärme. Bei diesen Pflanzen bietet sich die Vorkultur zum Beispiel auf der sonnigen Fensterbank oder im Mini-Gewächshaus an. Nach dem Keimen sollten die jungen, noch kälteempfindlichen Pflänzchen erst nach den Eisheiligen auf den Balkon gebracht werden. Durch die Vorkultur haben die Nutzpflanzen einen Vorsprung, wodurch sie pünktlich zur Ernte viel reife Früchte tragen.

Fehlt Ihnen in der Wohnung der Platz, um die Vorkultur heranzuziehen, kaufen Sie vorkultivierte Jungpflanzen, die sofort in Pflanzgefäße umgetopft und auf den Balkon gestellt werden können.

Da Obstbäumchen erst nach mehreren Jahren Blüten ausbilden und Früchte tragen, bevorzugen viele Hobbygärtner es, junge Bäumchen aus der Baumschule zu kaufen, um nicht so lange auf die erste Obsternte warten zu müssen. Kräuter, Salate und Radieschen haben meist eine kurze Keimdauer und wachsen in der Regel sehr schnell, weshalb sie besser direkt gesät werden. Eine Vorkultur ist nicht notwendig.

Möchten Sie Kräuter, Obst und Gemüse auf dem Balkon per Direktaussaat aussäen, hilft es, einen Pflanzenkalender mit den Aussaatterminen der beliebtesten Nutzpflanzen zu Rate zu ziehen.

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