1. Startseite
  2. »
  3. Allgemein
  4. »
  5. Ratgeber
  6. »
  7. Prostata MRT – Alternativen zur Biopsie

Prostata MRT – Alternativen zur Biopsie

Prostata

Prostata MRT – Alternativen zur Biopsie

Ist es möglich durch ein Prostata MRT mögliche Tumore besser zu erkennen und kann man dabei eine Biopsie umgehen?! Heutzutage bietet eine Magnetresonanztomografie, kurz MRT, die Möglichkeit, bei Prostatakrebs bösartige Tumore zu diagnostizieren. Keine Frage; allerdings haben die gesetzlichen Krankenkassen das MRT nicht zwingend in ihrem Leistungskatalog. Daher ist es nötig, dass Ärzte eine genaue Begründung liefern, warum in dem individuellen Fall ein MRT nötig ist. Die Kosten für eine Magnetresonanztomografie sind relativ hoch, daher müssen Urologen diese besonders zielgerichtet und überlegt anordnen.

Ist es möglich durch die MRT eine Biopsie bei Prostatakrebs zu umgehen?

Es ist leider nicht möglich, dass die Entnahme von Gewebe bei Prostatakrebs durch die MRT Untersuchung gänzlich ersetzt wird; die Diagnose von Prostatakrebs kann nur durch eine Extrahierung von betroffenem Gewebe des Organs endgültig gestellt werden. Dafür werden die Zellen durch die Analyse des Feingewebes pathologisch untersucht. Um die Diagnose von Prostatakrebs endgültig zu stellen, wird niemand um eine Biopsie gänzlich herum kommen.

Welche Informationen erhält der Pathologe durch die Biopsie?

Aus der Gewebeextraktion kann ein Pathologe sehr viele Informationen gewinnen. Es kann vor allem am Anfang festgestellt werden, ob ein Tumor überhaupt tatsächlich vorliegt, oder eben nicht. Handelt es sich um einen Tumor muss untersucht werden, wie der Grad der Differenzierung des Tumors ist. Das heißt, in welchem Maß die Krebszellen noch Ähnlichkeit zu den gesunden Zellen haben, also, wie weit die Veränderungen gegenüber dem Ursprungsgewebe bereits fortgeschritten sind.

Diese Untersuchung gibt Aufschluss darüber, wie aggressiv sich der vorliegende Tumor verhält. All diese Informationen geben den Ärzten Aufschluss darüber, welche Behandlungsmöglichkeiten für den Patienten in Frage kommen. Gemeinsam mit dem PSA Wert und mit den weiteren im Labor festgestellten Werten, ist der Befund der Pathologie sehr essentiell für die weitere Behandlung von Prostatakrebs.

Hat der Prostatakrebs Vorstufen?

Ja, es gibt sogenannte Vorstufen von Prostatakrebs. Auch diese Vorstufen können durch eine Untersuchung des Feingewebes im Rahmen einer entnommenen Gewebeprobe erkannt werden. Durch die Untersuchung unter dem Mikroskop kann hier eine Veränderung erkannt werden. Zur Kontrolle müssen viele Männer mit darauffolgenden Biopsien rechnen, um die nötige Kontrolle der Entwicklungen gewährleisten zu können.

Wie viel Zeit braucht es, bis der Pathologie ein sicherer Befund vorliegt?

In der Regel dauert es zwischen zwei und fünf Tagen, bis sichere pathologische Ergebnisse vorliegen. Sobald diese Ergebnisse sicher sind, werden diese zwischen dem Patienten und dem Arzt genauestens besprochen.

Gilt Entwarnung, wenn sowohl der pathologische Befund als auch die Ergebnisse der Biopsie keine Auffälligkeiten zeigen?

In gewisser Weise kann erst einmal Entwarnung gegeben werden. Allerdings nur, wenn das entnommene Gewebe zwar keine mutierten Krebszellen aufweist, aber eine anderweitige Erklärung dafür gefunden werden konnte, warum beispielsweise der PSA Test auffällige Werte ergeben oder die Tastuntersuchung Grund zur Beunruhigung ergeben hat. Oft stecken auch Entzündungen der Prostata hinter solchen Auffälligkeiten. Jedoch ist keine der Methoden zur Diagnose bis zu 100 Prozent sicher. Es gibt auch Fälle, in denen die Tumore von der Größe her sehr klein sind oder diese an den Stellen der Prostata sitzen, an die man durch eine Biopsie nur sehr schwer herankommt.

Wenn in der folgenden Zeit der PSA Wert trotzdem immer weiter ansteigt, dann kann es unter Umständen nötig werden, dass die Ärzte noch eine weitere Biopsie durchführen; oder aber sie nutzen ein bildgebendes Verfahren, wie zum Beispiel das MRT, um weitere Klarheit zu schaffen. Allerdings kann das MRT immer nur als eine Ergänzung zur Biopsie gesehen werden, sie aber nicht vollständig ersetzen. Durch die Bilder, welche im MRT produziert werden, lassen sich dennoch Bereiche der Prostata abbilden, die bei einer Biopsie vom Arzt nicht erreicht werden konnten.

Müssen also auch Männer, deren Biopsie keinen auffälligen Befund ergeben hat, weiterhin zu den Kontrolluntersuchungen?

Diese Frage muss ganz klar mit „Ja“ beantwortet werden, da die Veränderungen des Gewebes laufend weiter beobachtet werden müssen. Die Vorsorgeuntersuchung sollten dabei kontinuierlich weitergeführt werden. Eine einmalige Vorstellung zur Kontrolle macht nur wenig Sinn. Einen wirklichen Vorsorgeeffekt kann man nämlich nur dann erzielen, wenn die Untersuchungen in regelmäßigen Abständen vorgenommen werden.

Ist es ratsam, sich von weiteren Ärzten beraten zu lassen, wenn ein Patient an dem gestellten Befund zweifelt?

Es ist immer ratsam, sich mehrere Meinungen von Ärzten einzuholen; insbesondere bei ernsthaften Erkrankungen. Eine Möglichkeit für gesetzlich versicherte Männer ist es, die Krankenkasse anzusprechen und hier den richtigen Ansprechpartner für das Einholen einer zweiten Meinung zu erfragen. Krankenkassen bieten zu diesem Thema viele Informationen.

Wenn eine Zweitmeinung gewünscht ist, dann schaut sich ein weiterer Arzt die bereits gestellten Untersuchungsergebnisse an und führt eine davon unabhängige Bewertung durch. Generell ist es stets gut, sich eine zweite Meinung anzuhören, damit auch die letzten Zweifel beseitigt werden können und mögliche Folgen besser abzusehen sind. So können Männer die Antworten bekommen, die sie brauchen. Denn Krebs ist ein sehr persönliches Thema, mit dem jeder Mensch ganz individuell umgeht.

Wie läuft ein MRT der Prostata ab?

Bevor die eigentliche Untersuchung stattfindet, wird durch den behandelnden Arzt ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten geführt. Die Untersuchung mit dem multiparametrischen MRT der Prostata funktioniert über die Nutzung eines Magnetfeldes anstatt über die üblichen Röntgenstrahlen. Die Untersuchung stellt die vollständige Prostata in dünnen Scheiben dar, dies wird auch als Schnittbildtechnik bezeichnet.

Nach dem erfolgten MRT erfolgt ein sehr detailliertes Gespräch zum Abschluss zwischen dem Patient und seinem Arzt. Hierbei zeigt der Arzt die Bilder des MRT und erklärt dem Patienten anhand der Aufnahmen, zu welchem Ergebnis die MRT Untersuchung geführt hat. Von dem Befund des MRTs ausgehend wird dann gemeinsam mit dem Patienten entschieden, wie weiter vorgegangen wird und ob eine anschließende Biopsie Sinn macht.

MRT statt Biopsie? Ein Fazit!

Abschließend lässt sich sagen, dass das MRT keine vollständige Alternative bietet, wenn es darum geht Krebs in der Prostata zu erkennen. Um zu wissen, um welche Krebsart es sich genau handelt, beziehungsweise welchem Typ von Krebs der Tumor entspricht, ist eine Entnahme von Gewebe unerlässlich. Es gibt sehr viele verschiedene Arten und Ausprägungen von Krebs und jede braucht eine ganz individuelle Behandlung.

Trotzdem ist die MRT eine sehr wichtige Methode bei der Erkennung von Prostatakrebs. Beispielsweise ist die MRT äußerst hilfreich, wenn eine Biopsie nicht die Bereiche der Prostata erreicht hat, in denen der vermeidliche Tumor sitzt. Auch kann durch sie bereits die ungefähre Größe und Ausprägung bestimmt werden. Das MRT bei Prostatakrebs ist also keine Alternativen zur Biopsie, aber eine sehr gute Ergänzung!

Ähnliche Beiträge