Gerade vor Weihnachten ist für Singles eine besonders fordernde Zeit: Während Familien sich in die eigenen vier Wände zurückziehen und gemeinsam die besinnliche Vorweihnachtszeit genießen, fühlen sich Singles oft einsamer als sonst und suchen viel Gesellschaft. Für jene, die keine Lust haben, jeden Abend auszugehen, gibt es einen neuen Trend: Gemeinsam mit Freunden backen!
Warum sollen denn Singles nicht genauso wie Familien ihre Backöfen anwerfen und sich über die duftenden Weihnachtskekse oder -gebäcke freuen dürfen? So wie Stricken hat sich auch das Backen in den letzten Jahren vom Mief der Vergangenheit befreit und dient Hipstern als willkommene Abwechslung und Stress-Relief mit Output: Denn anders als beim Yoga kann man sich nach einer gemeinsamen Back-Session wochenlang (bei guter Einteilung) über die duftend-köstlichen Ergebnisse freuen. Gemeinsame Gaumenfreuden führen ja auch oft zu mehr als nur Freundschaft – die Liebe geht bekanntlich durch den Magen, sagt eine alte Weisheit.
Inhalt
Jeder dritte Deutsche bäckt regelmäßig zu Hause
Laut einer aktuellen Studie wendet sich jeder dritte Deutsche dem Backen zu, um sich nach einem anstrengenden Arbeitstag zu entspannen. Die Forscher fanden heraus, dass es für viele ein angenehmer und entspannender Zeitvertreib ist, andere legen eine Schürze an und toben sich beim Mischen, Rühren und Kneten aus, um Stress abzubauen.
Die Umfrage unter 2.000 Amateurbäckern fand auch heraus, dass zwei Drittel der Deutschen glauben, dass Backen ihre Stimmung verbessert, wenn sie sich schlecht fühlen. Die vorherrschende Emotion, die beim Backen hervorgerufen wird, ist der Studie zufolge Glück, gefolgt von einem Gefühl der Ruhe und Konzentration. Ein Drittel der deutschen Hobbybäcker findet den Prozess des Kekseausstechens oder Teigknetens sogar entspannender als Sex.
Ähnliche Wirkung wie Meditation
Psychologen bestätigen, dass die genaue und langsame Abfolge von Handgriffen bei einem Befolgen eines Backrezepts eine ähnliche Wirkung haben wie Achtsamkeit oder Meditation, um Stress abzubauen. 80 Prozent aller Hobbybäcker ziehen es vor, beim Backen einem Rezept zu folgen. Aus diesem Grund sind viele Back-Websites im Internet entstanden, die tolle Tipps und Backrezepte zur Verfügung stellen, gerade auch für gemeinsames Plätzchenbacken.
Backen hat auch den Vorteil, dass die Ergebnisse nicht besser werden, wenn der Vorgang beschleunigt wird oder effizienter abläuft, ganz im Gegensatz zu unserer modernen Arbeitswelt – ein Umstand, der sich nachweislich auf das allgemeine Wohlbefinden auswirkt.
Backen als Ausdruck von Kreativität
Ebenso wie das Komponieren von Musik oder das Zeichnen den Menschen erlaubt, den Lärm der täglichen Gedanken zu vergessen und das zu erleben, was wir als „Fließen“ bezeichnen, kann auch Backen Stress abbauen, indem man sich auf eine kreative und ausdrucksstarke Tätigkeit konzentriert. Die Studie fand heraus, dass jeder Sechste gerne als bäckt, weil er damit seine Kreativität ausleben kann, und ebenfalls jeder Sechste hält es für eine gute Möglichkeit, um seine Kinder oder auch seine Freunde in die Küche zu bringen und eine tolle verbindende Session abzuhalten.
Backen als Erfolgserlebnis
55 Prozent empfinden ein starkes Erfolgserlebnis, wenn ihre gebackenen Kreationen schließlich aus dem Ofen kommen und hungrigen Mäulern serviert werden, und jeder Siebte fühlt sich nach dem Backen ruhig und entspannt – ganz zu schweigen von der Bestätigung, die man durch die positiven Rückmeldungen erfährt. Ebenfalls jeder Siebte hat ein Rezept im Repertoire, das er für ein streng gehütetes Familiengeheimnis hält!
Backen als soziale Betätigung
Ein Drittel der Bäcker fühlt sich gezwungen, etwas zu backen, wenn das Wetter trostlos ist und etwas Herzliches und Wärmendes nötig ist. Die sozialen Vorteile des Backens können ebenso therapeutisch sein wie die psychologischen: Im Zentrum des Backens steht das Geben und Verbinden, und auch das kann zu einem allgemeinen Wohlbefinden beitragen. Es gibt ein starkes soziales Element, wenn es darum geht, Nahrung zu nutzen, um seine Gefühle für enge Freunde oder Familienmitglieder zu kommunizieren. Unsere gesellschaftlichen Normen der Verwendung von Lebensmitteln zum Trösten und Ausdruck von Liebe oder Dankbarkeit gibt es bereits seit Jahrhunderten. In den letzten Jahren hat sich vor allem das Backen als Möglichkeit herausgestellt, nicht nur Essen zu servieren, sondern auch ein kreatives Engagement miteinander aufzubauen.
Liebe geht durch den Magen
Ob es sich dabei um Eltern und ihre Kinder handelt, die gemeinsam Weihnachtskekse backen oder Freunde, die an einem faulen Sonntagnachmittag zusammen lachen und backen, es sind diese Gefühle rund um Fluss und Verbindung, die unsere Liebe zum Backen aufrecht halten. Es ist eine Betätigung, die alle unsere Sinne anspricht – es ist eine körperliche, sinnliche Betätigung. Die Ergebnisse erfreuen mit ihrem Duft und ihrem herrlichen Anblick die Augen und den Geruchssinn – und ganz zuletzt den Geschmackssinn. Backen ist kreativ, fröhlich, lustig und lohnend. Es bringt die Menschen zusammen und macht sie glücklich.