Ich habe den gestrigen Abend mit einigen Leuten verbracht, die sich nicht für die Fußball-WM interessieren. Leider habe ich dadurch das Spiel meiner Zweitlieblingsmannschaft England gegen die USA verpasst.
Jetzt ist wieder die Zeit, in der man als Fan erstmal auf den Spielplan schauen sollte, ehe man sich verabredet.
Auf den Straßen wimmelt es nur so von Deutschlandfahnen und anderen Fanartikeln. Freitag sah ich einen Herrn mit einer Stoffeinkaufstasche in schwarz-rot-gelb. Ich bin sehr froh, dass seit der WM 2006 der Bann in unserem Land gebrochen ist, Flagge zu zeigen und wenigstens ein bisschen Heimatliebe demonstrieren zu dürfen, ohne schief angeschaut oder gleich als Nazi eingestuft zu werden.
Mich nervt die zur Zeit kursierende “witzige“ Geschichte, die Fahnen an den Autos würden als Kennzeichnung für Volltrottel vorgeschrieben sein, um andere Verkehrsteilnehmer zu warnen. Diese rote Fahne mit schwarzem und gelbem Rand sei vom Verkehrsministerium vorgeschrieben worden.
Ich glaube, das haben sich einige notorische Miesmacher ausgedacht, die nicht kapieren, dass die WM Nationalitäten verbindet. Denn auch wenn man zu seinem eigenen Land hält, so hat man doch mal ein gemeinsames Thema mit Menschen aus anderen Ländern: Fußball.
Nationalstolz wird in den meisten anderen Ländern als normal angesehen, wie übertrieben er auch manchmal erscheinen mag. Vor einigen Jahren erzählte mir jemand, in Amerika würde vor jeder Kinovorstellung die Nationalhymne gespielt. In Frankreich hat man es schwer, wenn man sich nicht in der Landessprache verständigen kann.
In Deutschland steigt zwar die Schuldenlast sekündlich an, aber die Schuldlast, die man hier seit dem Ende des zweiten Weltkriegs mit sich herumschleppt, nimmt endlich ab.
So ganz politikfrei ist der Rummel um die WM aber nicht. Es gibt ein wirklich schönes und witziges Video von der Gruppe „Basta“ bei youtube zu sehen, dass man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Zu finden unter:
http://www.youtube.com/watch?v=YMAvAQ3FhgQ
So, und heute spielen endlich unsere Jungs und ich bin mit Menschen verabredet, die sogar extra einen Beamer zur Geburtstagsfeier besorgt haben. Gott sei Dank!