Ich muss gestehen, ich bin ein echter Browsergame-Junkie und nutze jede Gelegenheit, um diverse Spiele dieser Art auszuprobieren. Das Gute daran ist, dass man sich mit den meisten von ihnen nicht stundenlang hintereinander beschäftigen muss, sondern immer mal zwischendurch dort nach dem Rechten schauen kann.
Vor einigen Monaten bin ich zufällig auf ein Spiel gestoßen, dass sich „My SchamHaar“ (kurz „mysh“) nennt- zugegebenermaßen ein etwas seltsamer Name. Natürlich musste ich kucken, was sich dahinter verbirgt, und ich bin bis heute dabei geblieben.
Das Spielprinzip ist denkbar einfach: man legt sich einen Account in Welt 1 oder Welt 2 an, danach erscheint auf dem Bildschirm eine Bild von seinem „persönlichen“ Schamhaar. Allerdings sieht es eher aus wie ein fröhlicher Regenwurm mit einem freundlichen Grinsen.
In Level 1 ist dieses Haar nur 1cm klein, und Ziel ist es, es größer und größer werden zu lassen. Dies geschieht zu einen durch sogenannte „Glotzungen“; d.h., jedes Mal wenn man selbst oder ein anderer Spieler das Haar anschaut, wächst es ein kleines Stück. Zum anderen kann man, sobald die sich ständig erhöhende Stimmung des Haars bei mindestens 34% liegt, in der Arena gegen andere Schamhaare antreten und kämpfen. Beim Sieg erhält man nicht nur Geld (sogenannte Schamdollar) und Erfahrungspunkte, sondern wird auch größer. Das verdiente Geld wiederum nutzt man zum Kauf von Waffen und Ausrüstungsgegenständen, die das Haar in den Bereichen Stärke (selbsterklärend!), Glück (erhöht das Maximum an Geld, das besitzt werden kann), Tarnung (Haar wird seltener angegriffen) und Freude (Stimmung des Haares steigt schneller) hochskillen sollen. Generell erhält man alle 10min Schamdollar; außerdem steigt die Stimmung. Wem dies zu lange dauert, der kann im „Casino“ sein Spielgeld setzen und auf einen Gewinn hoffen.
Auch für „Äpfel“ muss man beim Händler mit Schamdollar bezahlen. Durch deren Verzehr steigt die Freude wieder an und man ist schneller in der Lage, erneut zu kämpfen.
Für jedes Level ist eine ständig steigende Anzahl zu erreichenden Erfahrungspunkten vorgegeben. Hat ein Spieler diese erreicht, ist er automatisch im nächsten. In jedem Level darf er in die „Schule“ gehen und vier Bücher lesen, durch die das Schamhaar sich sowohl in den bereits erwähnten, als auch im Bereich der Waffen weiterbilden kann. Je höher man auf diesem Gebiet geskillt ist, desto stärkere und bessere Waffen kann man erwerben.
Bemerkenswert finde ich vor allem die zwar einfache, aber liebevoll gestaltete Grafik des Schamhaars. Wenn es lächelt, hat es die notwendigen 34% Stimmung und kann kämpfen. Ein böse blickendes Haar muss noch warten. Auch die Ausrüstungsgegenstände wie Kopf-, Hals-, Rücken- und Schwanzschmuck sind witzig gestaltet und individuell wählbar.
Interessant ist auch, dass man benötigte Gegenstände nicht nur käuflich erwerben kann, sondern auch durch Händlerauktionen. Jede dieser Auktionen dauert sechs Stunden, und der Spieler bietet dabei sogenannte „Augen“, die er ebenfalls durch die Glotzungen erhält.
Wie bei vielen anderen Browsergames können sich auch bei mysh mehrere Spieler zu einem Bündnis zusammentun: hier heißt es „Büschel“. Mitglieder desselben Büschels können sich gegenseitig nicht angreifen, aber richtige Vorteile hat so eine Büschelzugehörigkeit bisher allerdings nicht. Demnächst gibt es ein Update des Spiels, wonach wohl Kämpfe gegen andere Büschel ausgefochten werden können.
Mittlerweile bin ich in Level 20 und somit auf Platz 13 der Highscoreliste in „meiner“ Welt. Insgesamt spielen knapp 20000 Leute mysh. Ich persönlich kann jedem nur empfehlen, sich dort anzumelden, wenn man ein lustiges und kostenloses Browsergame für zwischendurch sucht, bei dem man nicht viel denken muss.