1. Startseite
  2. »
  3. Allgemein
  4. »
  5. Wettauchen fast 11 Kilometer in die Tiefe zum Challenger Deep

Wettauchen fast 11 Kilometer in die Tiefe zum Challenger Deep

Wettauchen fast 11 Kilometer in die Tiefe zum Challenger Deep

Was tut man in einer Welt wie unserer, wenn man genug Zeit und Geld hat und auf der Suche nach Herausforderungen ist? Man greift entweder nach den Sternen, das heißt, man lässt sich ins All fliegen, oder gleitet ins andere Extrem, nämlich in die Tiefe. In die Meerestiefe, um genau zu sein, und ebendies haben vier – sagen wir mal gut betuchte – amerikanische Herren vor: der Regisseur James Cameron (57), der Google-Chef Eric Schmidt (57), der Boss von Virgin-Records Richard Branson (61) sowie der Chef des U-Bootherstellers Triton, Bruce Jones (54).

Die vier älteren Herren wollen mit ihren U-Booten fast 11 Kilometer in die Tiefe des Pazifiks tauchen; Ziel: „Challenger Deep“. 2013 soll es losgehen, 53 Jahre nach der ersten Tauchfahrt zu ebendiesem Punkt. Damals führte der Ozeanograph Don Walsh (heute 80) zusammen mit James Picard die Tauchfahrt durch; am 23.01.1960 wagten sie den Abstieg, der damals vier Stunden dauerte (heute sind 1,5 Stunden eingeplant).

Walsh, der bis heute den Tieftauchrekord innehat, zeigte sich sehr glücklich über den Plan der vier Herren: „Das Ergebnis wird gut für die Wissenschaft sein. Es erinnert uns daran, wie wenig wir über die Ozeane wissen.“ Aus seiner Sicht ein guter und edler Gedanke, zumal seine Tätigkeiten unter Wasser der Erforschung der Meere und somit der Wissenschaft dienten. Allerdings befürchte ich, dass das Ansinnen der Vier ein anderes ist. Sie wollen den Tauchgang als ein Wettrennen gestalten, und so wie es aussieht, wird dies wohl eher aus Zeitvertreib geschehen, als unter wissenschaftlichen Aspekten. Obwohl zumindest Cameron schon Erfahrung beim Tauchen gesammelt hat: er tauchte sowohl zum Wrack der Titanic als auch im Balkalsee.

Wissenschaft hin oder her – ich muss gestehen, ich finde das Vorhaben der vier Herren irgendwie genial und hochinteressant. Natürlich gibt es auch wieder Neider, die die Auffassung vertreten, das Geld für die 10 – 30 Millionen Dollar teuren Boote könne man anderswo besser anlegen. Aber warum sollte man? Die Vier sind hart arbeitende Männer, die mit ihrem Geld machen können, was sie wollen. Und genau wie kleine Jungs ihre Schnelligkeit an der Carrera-Rennbahn testen, tauchen große Jungs halt 10.994 m um die Wette in die Tiefe. Ist doch klasse…

Ähnliche Beiträge