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Wertstoffhöfe Hannover – Erfahrungen mit Wertstoffhöfen

Wertstoffhöfe Hannover – Erfahrungen mit Wertstoffhöfen

Vor einigen Tagen habe ich mal wieder meine Erfahrungen mit den Wertstoffhöfen von AHA in Hannover gesammelt. Das letzte Mal war ich vor einigen Jahren auf einem Wertstoffhof und diese Erfahrung war damals schon nicht besonders positiv. Ich bin aber davon ausgegangen, dass ich vielleicht einfach nur Pech hatte oder sich dieser Zustand im Laufe der Zeit gebessert hat. Allerdings scheint es wohl eher nur noch schlimmer geworden zu sein.

Ich kann verstehen, wenn ein Wertstoffhof verschiedene Bedingungen stellt, damit die Besucher Ihren Müll vernünftig entsorgen können. Es ist mir allerdings nicht einleuchtend, wieso die Mitarbeiter auf diesen Höfen immer so tun, als wären Sie Könige und die Besucher haben gefälligst dem zu folgen, was angeordnet wird.

Ich weiß nun nicht wie es in anderen Städten ist. In Hannover und Region (Bezirk AHA) ist es eben so, dass man pro Tag 1 m³ an Müll abladen darf. Das entspricht in etwa die Menge eines PKW-Anhängers.

In meinem speziellen Fall ging es darum, dass ich den Müll der Bauarbeiten unseres Hauses entsorgen wollte. Nachdem ein großer Teil an sperrigen Dingen bereits über den Sperrmüll abgeholt wurde, wollte ich den restlichen Kram eben zum Wertstoffhof bringen.

Beim Abladen der blauen Müllsäcke ging es schon los – „Was issn da drin??“ schrie ein Mann mich an – ich erwiderte, dass in einigen Säcken alte Isolierwolle ist, da wir die Zwischendecken neu isoliert haben. In anderen Säcken waren Mischabfälle die eben auf einer Baustelle so anfallen. Hier mal ein Stück Kabel, da eben etwas Plastik und hier etwas abgefallener Putz und so weiter.

„Neee, desch kannste hier nit abgeben. Wir nehmen hier keine Isolierwolle. Da musste schon zur Deponie (15 km entfernt) fahren. Und die Säcke mit dem Mischmüll nehmen wa auch nicht. Die musste entweder sortieren oder bezahlen mit 5 Euro pro Sack“

Da war ich nun erst mal sprachlos. In den 6 Monaten Baustelle haben sich schätzungsweise und ohne Witz ca. 80 blaue Säcke angesammelt. Wenn die die nun alle bezahlen muss, denn ist das preiswerter, wenn ich nen Müllcontainer auf mein Grundstück stelle. Und aussotieren würde vermutlich Wochen dauern, zumal dann das Problem mit der Isolierwolle noch immer nicht behoben wäre.

Also zahlte ich für die Säcke, die keine Wolle enthielten das Geld und lud sie ab. Dann nach Hause und den nächsten Müll geholt. Ausgeladen und wieder den nächsten Müll geholt. Dieses Mal waren es alte Strohdecken, die wir im Zuge der Bauarbeiten durch Rigips ersetzt haben.

„Ja nu ist aber mal Schluss, ne? Eigentlich darf man nur einmal kommen am Tag, ne?“  – Einmal am Tag kommen? Der arme kann einem leidtun, aber sein Sexualleben geht mich nichts an. Also ab ins Auto und zum nächsten Wertstoffhof. Immerhin sagte der Herr, dass man zu diesen auch öfter fahren könnte, wenn es nicht so voll ist. Umweltschutz wird in Hannover ja großgeschrieben, also was machen diese paar Liter Sprit schon?

Auf dem Hof angelangt ging das Spiel wieder von vorne los. Dies muss da rein, dies muss hier rein. Das darf nicht hier bleiben.. blaaa blaaa blaa.

Nachdem das Auto halbwegs leer war ging es dann nach Hause um den nächsten Müll zu holen. Wieder waren es ausschließlich Strohmatten. Ich muss dazu sagen, dass wir 6 Monate den Müll gesammelt haben, weil wir unsere Zeit auf die Fertigstellung des Hauses fixiert hatten. Demnach war unser Garten natürlich auch entsprechend zugemüllt. Unter anderem lagen da 7 Tonnen Bauschutt die wir aber mit einem Container entsorgen lassen haben.

Wieder auf dem Wertstoffhof angelangt, ich hatte gerade das halbe Auto leer, kam dieser Typ wieder zu mir: „Nee also so geht’s ja nicht.. Sie waren doch schon einmal hier… das geht so nicht….“ was soll ich sagen? Der hat mich tatsächlich mit dem halben Auto wieder vom Hof gejagt. Also ab zum dritten Wertstoffhof. Was machen da schon wieder diese paar Liter Sprit zusätzlich. Und so schlimm ist es auch nicht, im Feierabendverkehr quer durch Hannover-City zu fahren.

Wie bereits gesagt, ich kann verstehen, dass es Vorgaben gibt. Immerhin würde sonst vermutlich jeder machen was er will. Aber diese Logik, dass man nur einmal am Tag kommen darf, verstehe ich nicht. Gehen wir von 25 Arbeitstagen aus.. ich könnte dann auf den Monat also 25 m³ Müll zum Wertstoffhof bringen. Aber wenn ich an einem Tag 5 m³ bringen möchte dann jagen sie Dich wieder vom Hof. Wo ist die Logik?

Unter diesen Bedingungen darf man sich nicht wundern, wenn die Leute ihren Müll im Wald abladen. Umweltschutz ist wichtig und es ist auch wichtig, dass bei AHA Menschen arbeiten, die aufpassen was die Leute so entsorgen, denn immerhin erzählte mir der eine Mitarbeiter von AHA, dass auf einem Nachbarhof radioaktiver Müll gefunden wurde, daher wurde dieser einige Stunden gesperrt.

Aber eine Müllentsorgung so kompliziert zu machen, dass man nachher nur noch Bahnhof versteht – muss das sein? Und ich denke auch, dass die Mitarbeiter auf den Wertstoffhöfen nicht immer was zu lachen haben. Aber ein wenig mehr Freundlichkeit kann ja nicht schaden, oder?

Daran erkennt man, wer wirklich Spaß an seinem Job hat. Die Mitarbeiter von AHA vermutlich nicht.

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