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Urban Priol in Hannover war wieder ein Erlebnis

Urban Priol in Hannover war wieder ein Erlebnis

Gestern Abend war ich zum vierten Mal bei einem Auftritt von Urban Priol dabei. Er war im Theater am Aegi in Hannover zu Gast. Urban Priol ist der Kabarettist, der durch seine fetzige Frisur (vorne keine Haare auf dem Kopf, dafür die hinteren in steil vom Kopf weg in alle Richtungen drapiert) besonders auffällt. Er hat auch eine regelmäßige Sendung im Fernsehen: Neues aus der Anstalt.

Nicht nur durch seinen Kopfschmuck wirkt er, als würde er sich regelmäßig an der Steckdose aufladen. Der ganze Mann hat eine Energie, die unglaublich ist. Von 20 bis 23.30 Uhr mit einer halbstündigen Pause bestritt er den Abend, ohne dass es auch nur eine Minute langweilig war. Die politischen Reizthemen des letzten Jahres wurden mal wieder gnadenlos beleuchtet. Und das war ja jede Menge Stoff. So viel, dass Herr Priol uns erzählte, er müsse im Moment nur den USB- Stick an den Fernseher stecken, wenn das Morgenmagazin liefe, und das Ganze bloß noch ausdrucken. Schon habe er sein Programm.

Das befasste sich dann auch vom Thema Sarrazin bis zum ganz aktuellen Stuttgart 21 Protest und der Auseinandersetzung gestern Abend.

Jeder Politiker, der in letzter Zeit auch nur irgendwie in den Schlagzeilen der Presse erwähnt wurde, bekam sein Fett weg. Am meisten nimmt sich Priol die Kanzlerin zur Brust, wobei die Parodie auf sie immer authentischer wird. Das ist sowieso eine seiner Stärken, wie er manche Politiker nachmacht. Helmut Kohl und Gerhard Schröder schafft er mit einem Satz und einer Geste darzustellen. Als eingefleischter Urban- Fan muss ich schon lachen, wenn er sich für einen der Beiden in Positur stellt.

Und Lachen kann man wirklich fast den ganzen Abend lang. Obwohl die Themen, um die es geht, eigentlich gar nicht zum Lachen sind, wenn man es genau betrachtet. Wir als Volk, das alles verständlich lächelnd hinnimmt, was die Regierung mit uns anstellt, kommen bei dem Kabarettisten auch nicht ungeschoren davon. Und das finde ich gut. Für mich steht fest, dass ich mir in Zukunft nicht mehr alles gefallen lasse, was die Politik an Ungerechtigkeiten fabriziert. Fragt sich nur, wie ich mich wehren kann….

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