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Unbekannter verschenkt Geldumschläge in Braunschweig

Unbekannter verschenkt Geldumschläge in Braunschweig

Viele Menschen spenden, um sich selbst zu profilieren. Als Promi auf groß angelehnten Wohltätigkeits- oder Spendengalas, um danach auf das Titelblatt einer Zeitschrift zu kommen, als Normalo irgendwohin, um danach im Bekanntenkreis anzugeben: „Ach, da habe ich neulich wieder 20,- € an die Erdbebenopfer gespendet. Erwin und ich spenden immer, das ist ja sooo wichtig…“ Ich persönlich finde solch eine Wichtigtuerei einfach absolut überflüssig und unpassend, denn ich bin der Meinung, wer spenden möchte, der tut es einfach – still und leise und ohne großes Brimborium.

Genauso scheint ein Unbekannter in Braunschweig zu denken, der seit November letzten Jahres 130.000,- € anonym gespendet hat. Das Geld ist immer in Briefumschlägen zu je 10.000,- € und steckt bei denjenigen im Briefkasten, der es dringend gebrauchen kann. Beispielsweise kamen bereits ein schwerbehinderter Junge, die Kirche und die Suppenküche bereits in den Genuss eines solchen Umschlags. Die Stadtverwaltung erhielt sogar gleich fünf! In jedem war – neben dem Geld – ein Zeitungsartikel beigelegt, aus dem der Bestimmungsort der Finanzspritze ersichtlich war (Museum, Vereine etc.). Interessant ist – neben der stark ausgeprägten sozialen Ader, die der Unbekannte offenbar besitzt – woher er weiß, wo Geld fehlt bzw. wo es dringend benötigt wird. Kirchen, Vereine u. ä. sind ja noch nachvollziehbar, da diese eigentlich immer finanzielle Hilfe brauchen, aber woher kennt der Unbekannte das Schicksal des behinderten Jungen? Mit 250.000 Einwohnern ist Braunschweig ja nicht gerade klein…

Ich finde es toll, dass jemand sein Geld spendet, ohne sich selbst in den Mittelpunkt zu rücken. Ein solcher Mensch müsste allseits beliebt und geachtet sein – ein moderner Robin Hood eben – , sollte man denken. Das Gros der Bevölkerung empfindet auch so für ihn, dennoch werden auch Spekulationen laut, ob der Unbekannte vielleicht sein Vermögen auf illegale Art und Weise erworben hat und durch seine Spenden sein schlechtes Gewissen beruhigen möchte. „Na und?“ kann ich da nur sagen. Na und? Selbst wenn es so wäre? Wenn er ein Krimineller bzw. ein Schwerverbrecher wäre, könnte er mit seinem Vermögen irgendwo auf den Bahamas sitzen und sich von vorne bis hinten bedienen lassen. Er könnte Kaviar von goldenen Löffeln essen und Champagner aus Bleikristallgläsern trinken. Tut er aber nicht. Er teilt sein Geld – wo immer es auch herstammen mag – mit denjenigen, die es dringend brauchen. Und das ist doch, was zählt. Wen interessiert es da schon, wo das Geld herstammt? Und was macht es für einen Unterschied, ob es geklaut oder hart erarbeitet worden ist? Für die Bedürftigen gar keinen; sie freuen sich über ihren „Helden“.

Ich denke, man sollte auch hier nicht immer nach irgendetwas Negativem suchen, sondern sich einfach daran erfreuen, dass es so großzügige Menschen wie den Unbekannten in Braunschweig gibt. Wer weiß, vielleicht habt Ihr ja auch mal solch einen prall gefüllten Umschlag im Briefkasten… Schaut immer schön nach… 😉

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