1. Startseite
  2. »
  3. Technik
  4. »
  5. Kino & TV
  6. »
  7. „The Pianist“ – ein sehenswertes Holocaust-Drama von Roman Polanski

„The Pianist“ – ein sehenswertes Holocaust-Drama von Roman Polanski

„The Pianist“ – ein sehenswertes Holocaust-Drama von Roman Polanski

Neulich habe ich einen Film gesehen, den ich Euch als ganz besonders sehenswert empfehlen möchte: „The pianist“ („Der Pianist“).

Der 2002 von dem polnischen Regisseur Roman Polanski gedrehte Streifen behandelt die Erlebnisse des jüdischen polnischen Pianisten und Komponisten Wladyslaw Szpilman während des Zweiten Weltkriegs. Der Zuschauer wird mitgenommen auf Szpilmans Odyssee durch das immer mehr zerstörte Warschau. Als Vorlage hierzu diente der 1999 publizierte autobiographische Roman des Pianisten „Mein wunderbares Überleben“.

Leider habe ich dieses Buch bisher noch nicht gelesen, aber ich könnte mir durchaus vorstellen, diese literarische Bildungslücke zu schließen. Zeitgeschichtliche Ereignisse wie der Bau des Ghettos, die Deportation der Juden, ihre Gegenwehr, das allgemeine Elend bis hin zum Kriegsende runden das authentische Gesamtbild des Filmes ab.

Obwohl viele Szenen – vor allem bei dem Gedanken, dass es sich nicht um eine Fiktion, sondern um die Realität handelt – schockierend und traurig zugleich sind, drückt Polanski nicht auf die Tränendrüse. Vielmehr versucht er, die Geschehnisse in Warschau während des Krieges authentisch und glaubwürdig darzustellen, was ihm perfekt gelingt.

Sehr berührend ist auch der offensichtliche äußere Verfall Szpilmans. Zu Beginn des Filmes ein gepflegter Herr, verwahrlost er zwangsläufig immer mehr. Die Angst, der Hunger und die Ungewissheit über sein Schicksal zehren an ihm, was Adrien Brody absolut glaubwürdig verkörpert. Seine von Natur aus melancholisch dreinblickenden Augen unterstreichen diesen Eindruck noch.

Einen weiteren Aspekt dieses Filmes finde ich ungemein interessant: Polanski zeigt, dass es nicht nur Schwarz und Weiß, Gut und Böse gibt. Nicht alle deutschen Soldaten waren Sadisten, sondern besaßen auch menschliche Züge; nicht alle Juden waren wehrlose Opfer.

Trotz seiner Länge von 143 Minuten ist dieser Film keinen Moment langweilig – und hinterlässt einen bleibenden Eindruck.

Ähnliche Beiträge