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Apostoloff von Sybille Lewitscharoff

Apostoloff von Sybille Lewitscharoff

Der vierte Roman der Stuttgarter Autorin Sybille Lewitscharoff erzählt die Geschichte einer bulgarischstämmigen Frau, die die Überreste ihres verstorbenen Vaters zusammen mit ihrer Schwester in das Heimatland bringt um ihn dort beizusetzen.

Die Ich-Erzählerin des Romans hasst dabei leidenschaftlich alles mögliche bzw. sie hassliebt alles mögliche. Den Vater, die Mutter, ihre Schwester, Stuttgart bzw. Stuttgart-Degerloch, wo sie aufgewachsen ist, ihren bulgarischen Fahrer Rumen Apostoloff, doch vor allem hassliebt sie Bulgarien, das Land aus dem ihr Vater, ein Arzt, stammt und in das sie zusammen mit ihrer Schwester und einem Konvoi aus anderen bulgarischstämmigen Deutschen, die alle das gleiche dort wollen, die Überreste ihres Vaters bringen will um ihn dort in heimischem Boden beizusetzen.

Ich habe das Buch jetzt zu guten Drei Vierteln durch und bisher bin ich sehr angetan (ich gehe auch mal nicht davon aus, dass sich dies jetzt noch ändern wird). Die ganz große Stärke des Romans ist die Sprache, die sehr ausgefeilt, auf den Punkt und voller schöner Spiele ist.

Auch die Ich-Erzählerin macht viel Spaß und die restlichen Figuren, vor allem der namensgebende Rumen Apostoloff sind durch und durch gut gebaut und lassen so keinen Bruch des sehr guten Gesamtbildes des Romans zu.

Sybille Lewitscharoff, die in den Roman sicherlich auch autobiographische Erfahrungen oder Erlebnisse miteinfließen ließ, gewann im Jahre 1998 mit einem Auszug ihres Debütromans Pong den Ingeborg-Bachmann-Preis und für Apostoloff erhielt sie den Preis der Leipziger Buchmesse; neben vielen anderen Preisen, die sie bereits für ihr literarisches Gesamtwerk einheimsen konnte.

Apostoloff wird für mich sicherlich nicht der letzte Lewitscharoff sein.

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