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Missbrauch auf Ameland kein Einzelfall

Missbrauch auf Ameland kein Einzelfall

Berichte über den Missbrauch von Kindern während einer betreuten Ferienfreizeit auf der Insel Ameland in den Niederlanden gehen zurzeit durch alle Medien. Was Jugendliche dort offenbar Kindern und Gleichaltrigen angetan haben, ist meiner Meinung nach böseste Erniedrigung und Misshandlung. Wer es genau wissen möchte, kann sich auf n-tv.de informieren.

Gewalttaten und Kriminalität in Einrichtungen, die angeblich von ausgebildetem Personal betreut werden, sind keine Seltenheit. Eine Bekannte von mir verbrachte ein Jahr in einem Internat des CJD. Sie erzählte mir von Alkoholexzessen und Drogenmissbrauch, die ab und zu bei ihren Mitschülern zu Krankenhausaufenthalten führten. Ein Junge hatte Kinderpornographie im Zimmer, die er auf seinem Videorecorder abspielte. Ich war mehrmals versucht, mich bei dem Internat zu beschweren, da ich den Eindruck hatte, niemand kümmere sich um diese Missstände. Angeblich sollten die Betreuer aber in Kenntnis gesetzt worden sein. Ob sie etwas unternahmen, weiß ich nicht. Die Geschichten über Jungen, die sich Tabletten durch die Nase schnieften oder Mädchen, die bewußtlos mit einer Alkoholvergiftung in die Klinik eingeliefert wurden, hörten jedenfalls nicht auf.  Meine Bekannte verließ das Internat, nachdem sie von einem ihrer Mitbewohner vergewaltigt worden war. Dies geschah nachts in einer der Wohneinheiten. Von einer Anzeige sah das Opfer ab. Die Internatsleitung wurde jedoch informiert. Meines Wissens wurde der Täter nicht zur Rechenschaft gezogen.

Es ist ein wirklicher Skandal, dass derartige Vorfälle in Einrichtungen passieren, die angeblich betreut werden. Was sind das für Betreuer, die nichts von dem merken oder merken wollen, was unter ihrer Aufsicht passiert?  Wenn die Politik reagiert, indem sie bessere Ausbildungen für das Personal solcher Institutionen fordert, zeigt das doch nur Ahnungslosigkeit. Ein Bischof hat ja wohl mit einem Theologiestudium eine vermeintlich hochwertige Qualifikation für Menschlichkeit und Nächstenliebe erlangt und ist deshalb dennoch nicht davor gefeit, Kinder sexuell zu misshandeln.

Irgendetwas stimmt wohl mit unserer Gesellschaft nicht, wenn Menschen ihren Spaß daran haben, anderen so etwas anzutun wie oben genannt.

Man kann nicht Impfungen gegen Hepatitis B bei Kindern empfehlen, weil die Gewalt an Schulen so zugenommen hat, dass die Gefahr einer Ansteckung durch offene Wunden größer geworden ist. Damit hat man das Übel nicht an der Wurzel gepackt. Vielleicht sollte lieber an Schulen mehr Wert darauf gelegt werden, Toleranz und friedliches Miteinander zu üben.

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