Wer in einem ländlichen Bereich wohnt, wird sich wohl schon das eine oder andere Mal über die Internetleitung geärgert haben. Oftmals ist es in diesem Gebieten noch nicht einmal möglich, eine vernünftige Leistung zu erhalten.
Auch der Ausbau wird leider viel zu oft vernachlässigt. So sind die Anwohner oft dazu gezwungen, einen Ausbau auf eigene Kosten vornehmen zu lassen oder sich mit geringen Bandbreiten zufriedenzugeben.
Doch inzwischen wird Long-Term-Evolution, oder auch kurz LTE genannt, ein neuer Mobilfunkstandard. Das ist eine nicht ganz neue Art der Datenübermittlung. Dabei wird vom Prinzip her auf das Grundschema von UMTS zurückgegriffen. Allerdings kann man mit LTE eine Downloadgeschwindigkeit mit bis zu 300 Megabit pro Sekunde erreichen.
Es gibt auch schon neue Smartphone-Modelle, die in den nächsten Jahren in den häuslichen Gebrauch kommen sollen. Das wird dann LTE-Advanced zum Einsatz kommen und ist um einiges schneller als das normale LTE Netz. Die heutigen LTE Modems unterstützen übrigens schon die neue LTE-Technik und muss dann in ein paar Jahren auch nicht mehr aufgerüstet werden.
Vorteile, Nachteile und die Kosten von LTE
Wer nicht ausschließlich nur im Internet unterwegs ist und das mobile Netz hauptsächlich zum reinen Surfen benötigt, wird mit dem LTE-Netz mehr als zufrieden sein. Ob man es nun auf dem Handy, oder dem Laptop nutz, spielt dabei keine Rolle. Beides ist möglich. Eigentlich kann man sogar sein eigenes Netzwerk überall mit hinnehmen. Dabei sollte der Kunde jedoch genauestens aufpassen, um welches Angebot es sich handelt. Auch wenn LTE eine Downloadrate von bis zu 300 Mbit die Sekunde erreichen kann, so bieten die Mobilfunkanbieter nur einen Bruchteil davon an. Einige Anbieter geben sogar nur 7,2 Mbit an den Kunden raus.
Künstliche Drosselung der MobilfunkanbieterDie Mobilfunkanbieter begründen es damit, dass ja ausreichend Volumen für alle vorhanden sein muss. Bei dem LTE-Netz handelt es sich immerhin um eine Share-Technologie.
Das bedeutet, dass sich die Kunden in einem bestimmten Radius die Leistungsfähigkeit einer einzelnen LTE-Zelle teilen müssten.
Damit aber auch jeder das bekommt, was er bezahlt, müsste man eine künstliche Drosselung einrichten. Das ergibt jedoch keinen Sinn. Immerhin gibt es bereits viele verschiedene Tarife für die LTE-Netze. Die einen drosseln schon nach 10GB die anderen erst ab 100GB. Nach der Logik der Mobilfunkhersteller müssten dann die User einer Zelle leiden, wenn einer von denen eine 100-GB-Drosselung besitzt. Das tun sie aber nicht! Damit ist eine Drosselung reine Abzocke.
Der Höhepunkt dabei ist auch, dass man nach Bezahlung einer gewissen Summe, die Drosselung bei einigen Anbietern wieder aufheben kann.
Dass es auch anders geht, zeigen uns mal wieder die österreichischen Nachbarn. Dort gibt es einige Anbieter, die keine Drosselung im LTE-Netz besitzen.
Und das Netz ist trotzdem stabil. Man könnte nun vermuten, dass der Preis dann aber auch wesentlich höher wäre. Mit durchschnittlich 49€ ist dieses Netz jedoch wirklich erschwinglich.
Wenn man in Deutschland ein LTE-Netz haben möchte, welches erst ab 100GB gedrosselt wird, muss man happige 80€ bezahlen. Somit dürfte das LTE-Netz für die meisten wohl ziemlich uninteressant sein. Auch wenn es in diesem Bereich Businesstarife gibt, sind diese übrigens alles andere als geschäftstauglich. Da müssen sich die Mobilfunkanbieter nochmal eine andere Preispolitik überlegen, damit das Angebot für Kunden auch wirklich interessant wird. Schade, dass es im Ausland klappt – nur bei uns gibt’s wieder Probleme.
Dieser Artikel stellt keine Rechts-, Lebens- oder Gesundheitsberatung dar. Ich kann keine Garantie oder Gewährleistung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der gemachten Angaben übernehmen. Diese Schilderungen sind reine Erfahrungswerte und beruhen auf meinen persönlichen Erlebnissen und Einschätzungen. Dieser Artikel stellt nur meine eigene Meinung dar!
Bildquellen
Artikelbild: © panthermedia.net Klaus Schneider
Mitte-Links: © panthermedia.net Johann Helgason