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Faulheit online – eine Volkskrankheit hat mich erwischt

Faulheit online – eine Volkskrankheit hat mich erwischt

Habt Ihr auch das Gefühl, dass Ihr durch das Internet immer fauler werdet? Mir fällt das schon seit Wochen, wenn nicht gar Monaten an mir auf, und diese Charakterschwäche kann ich leider nicht aufs Wetter schieben…
Viele Dinge, die ich früher ganz normal in Supermärkten und im Fachhandel gekauft habe, lasse ich mir schicken; einfach nur aus Bequemlichkeit. Sicher, nach Katalogen bestellt habe ich auch früher schon mal hin und wieder. Dieses „hin und wieder“ bedeutet allerdings so 1-2 Mal im Jahr… Inzwischen ist es so, dass ich vielleicht 1-2 Mal jährlich in einen Fachhandel gehe…

Meine Einkaufsgewohnheiten haben sich nicht Knall auf Fall geändert, sondern es war eher ein schleichender Prozess. Angefangen hat es mit irgendwelchen Kaufhäusern, die zusätzlich zu ihrem normalen Sortiment  extra Online-Angebote haben. Über diese habe ich mich informiert und sie gelegentlich bestellt. Dann er kamen irgendwann Bücher hinzu. Ich stellte fest, dass es wesentlich angenehmer ist, auf dem Sofa zu liegen und die Inhaltsangaben online zu lesen, anstatt dies in Buchhandlungen zu tun – verfolgt von den Blicken eifriger Verkäufer. Spätestens, seitdem ich die Onlineantiquariate für mich entdeckt hatte, habe ich kein einziges Buch mehr auf althergebrachtem Wege gekauft. Ebenso ist es mit PC-Spielen. Warum soll ich stundenlang durch Hifi-Märkte auf der Suche nach einem passenden Spiel rennen? Online ausgesucht, bezahlt, und schon ist das Game als Download auf meinem Laptop.

Dann gab mir meine Kollegin einen besonders guten Tipp: Katzenstreu im Internet kaufen. 26 Jahre lang schleppte ich insgesamt bestimmt mehrere Tonnen Streu aus Tierhandlungen nach Hause, doch seit einigen Monaten überlasse ich die Schlepperei meinem armen Briefträger: in großen Kartons à 28kg kommt jetzt die gewünschte Katzenstreu direkt an meine Wohnungstür – und ist sogar noch billiger als im Fachhandel. Da diese Art des Einkaufens so bequem ist, habe ich mich dazu entschieden, nun auch das Katzenfutter online zu bestellen. Zwar essen meine Katzen fast nur 100g-Beutel, aber 48 oder 72 Stück davon sind nicht nur sperrig, sondern wiegen auch etwas…

Geschenke kaufe ich generell nur noch über das Internet – außer die kleinen Zugaben wie Marzipanbrote, Osterhasen oder Glücksschweine. Nirgendwo ist die Auswahl an Kleidung und Sportartikeln größer als online. Ebenso die Vielfalt an Elektronik – seien es Klein- oder Großgeräte. Und so geht es immer weiter mit der Bequemlichkeit. Mal ehrlich: wird es uns nicht auch zu einfach gemacht? Ein paar Mausklicks, und schon ist die gewünschte Ware bestellt. Wenn man nicht auch manchmal Lebensmittel brauchte gäbe es eigentlich fast gar keinen Grund, herkömmliche Läden aufzusuchen. Und ich vermute, in Zukunft wird auch diese Sparte noch sehr viel umfangreicher werden, als sie es heute bereits ist. Vor nicht allzu langer Zeit erhielt ich eine Broschüre über genau diese Art der Lebensmittelbeschaffung. Man sucht online aus, was man in welcher Menge haben möchte, bestellt und erhält dann die waren ins Haus geliefert. Wenn schon bei uns in einem recht kleinen Dorf solch ein Procedere möglich ist, wird dies mit Sicherheit kein Einzelfall sein.

Wer weiß, in ein paar Jahren wird es vielleicht schon nostalgisch anmuten, einen Aldi-, Lidl- oder Reweladen zu sehen – so wie heute einen Tante-Emma-Laden.

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