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Einfach, aber genial: So funktioniert der Tilt beim Flipper

Einfach, aber genial: So funktioniert der Tilt beim Flipper

Wer Automatenspiele liebt, hat bestimmt auch Flipper gespielt. Gerade die späteren Generationen der Flipper-Automaten haben digitale Elemente mit einbezogen und somit die Brücke zwischen Arcade Games und dem Flipper geschlagen. Oder es gibt diejenigen, die Flipper auf einem Windows-Rechner gespielt haben. Diese Flipper-Simulation ist ja mittlerweile schon ein eigenes Retro-Spiel! So oder so ist vielen das gefürchtete Tilt bekannt, bei dem der Flipper plötzlich nicht mehr reagiert. Aber wie genau funktioniert das eigentlich?

Der Aufbau eines Flippers

Die ursprüngliche Idee eines Flipperautomaten besteht darin, die Kugel durch das Drücken des Flippers von einem Ende des Monitors zum anderen zu bewegen. Diese Klassiker der Automatenspiele arbeiten wie folgt: Eine Kugel wird in den automatisierten Monitor eingeführt und springt durch Hinderniskurse, um Punkte und andere Belohnungen zu erhalten. Wenn die Kugel am unteren Ende des Kastens zwischen den beiden Armen hindurchrollt, endet das Spiel. Der gesamte Punktestand wird normalerweise auf dem Monitor angezeigt und die verschiedenen Funktionen des Spiels können je nach Modell variieren. Im Inneren arbeitet aber immer noch dieselbe Mechanik.

Um einen Punktestand zu erhalten, muss die Kugel bestimmte Zonen berühren oder durchqueren und somit verschiedene Punktzahlen erreichen. Ebenso gibt es diverse „Extras“, falls es gelingt, die Kugel an bestimmten Punkten entlangzusteuern, um größere Bonuspunktzahlen zu erreichen.

Man unterscheidet zwischen mechanischen, elektromechanischen und elektronischen Flippern, abhängig von der Komplexität des Innenlebens. Während mechanische, wie der Name es andeutet, alleine über Hebel, Federn und andere Mechanismen gesteuert werden, benutzen elektromechanische Flipper verschiedene Spulen und Relais. Moderne Geräte sind alle elektronisch, was ein komplexeres Gameplay mit verschiedenen Missionen und anderen Extras erlaubt.

Der Tilt Mechanismus beim Flipper

Die Tilt Funktion beim Flipper war ursprünglich dazu gedacht, dass sie Betrug verhindern sollte. Viele Flipper-Spiele stellten nämlich Geldgewinne in Aussicht, und es war nicht selten, dass jemand das Gerät anhob oder daran ruckelte, in der Hoffnung auf bessere Gewinnchancen. Damit dies nicht mehr vorkommt, gibt es verschiedene Mechanismen, die eine solche Manipulation verhindern sollen. Der Name kommt ebenfalls daher, denn „to tilt“ heißt so viel wie „kippen“.

Die Funktionsweise ist dabei immer die gleiche und denkbar einfach. Der Tilt Mechanismus besteht aus einem beweglichen Kontakt, der bei einer entsprechenden Bewegung des Flipper einen Stromkreis schließt. Dadurch wird die Steuerung blockiert, und die Kugel geht verloren. Diese Mechanismen gibt es in verschiedenen Bauweisen, die jeweils unterschiedliche Manipulationen des Automaten verhindern sollen.

Der erste Tilt Mechanismus bestand aus einem Röhrchen mit Quecksilber, das innen im Flipper angebracht werden konnte. Da Quecksilber bei Raumtemperatur flüssig ist, folgte es den Bewegungen des Automaten. Kippt man ihn zu stark in eine Richtung, dann berührt das Quecksilber einen Kontakt und löst das Tilt-Relais aus. Der Quecksilber-Tilt war bis in die frühen 1970er Jahre gebräuchlich.

Auf ähnliche Weise funktioniert auch der Kugel-Tilt, der den aus Quecksilber schließlich ablöste. Hier befindet sich im Inneren des Flippers eine Kugel auf einer Schiene, die nach vorne hin leicht geneigt ist. Ändert sich der Neigungswinkel der Schiene, dann rollt die Kugel nach hinten. Hier trifft sie auf einen Knopf, der den Tilt auslöst und den Flipper blockiert. Diese beiden Mechanismen verhinderten in erster Linie, dass man sich das Spiel einfacher machen konnte. Es kam nämlich häufig vor, dass jemand Bierdeckel oder Ähnliches unter die vorderen Beine des Flipper legte und die Neigung auf diese Weise reduzierte. Das sorgte dafür, dass die Kugel langsamer abwärts rollte und sich besser kontrollieren ließ.

Ein besserer Mechanismus

Ein Nachteil dieser Mechanismen besteht darin, dass sie nur auf Bewegungen entlang der Längsachse reagieren, die entstehen, wenn jemand die Neigung des Gerätes verändert. Andere Manipulationen am Flipper bleiben unerkannt und lösen keinen Tilt aus. Daher haben moderne Flipper heute einen ausgeklügelteren Mechanismus, der eine Vielzahl von unerlaubten Bewegungen erkennen und sie mit einem Tilt bestrafen kann. Auch dieser ist verblüffend simpel und dabei effektiv. Er besteht aus einem Pendel, das frei in einem Metallring hängt.

Die Berührung des Metallrings durch das Pendel schließt wieder einen Stromkreis. Dadurch, dass es frei in jede Richtung schwingen kann, kann es auch auf Bewegungen von jeder Seite reagieren und dadurch so gut wie jedes unerlaubte Einwirken auf den Flipper mit einem Tilt bestrafen. Ein weiterer Vorteil dieses Mechanismus ist, dass sich die Länge der Kette, an der das Pendel hängt, nach Belieben einstellen lässt. Ist die Kette länger, berührt das Pendel den Kreis schneller, und der Mechanismus ist sensibler und reagiert auf leichtere Bewegungen. Aus diesem Grund verfügen die meisten Flipper heutzutage über einen Pendel-Tilt.

Ein weiterer Tilt-Mechanismus soll verhindern, dass der Flipper ohne Geldeinwurf ein Spiel beginnt. Je nach Bauweise kann ein kräftiger Schlag gegen die Seite denselben Effekt haben wie der Einwurf einer Münze. Der Sensor besteht aus zwei Kontaktblechen, die durch den Schlag einander berühren und wieder einen Stromkreis schließen. Blockiert der Flipper auf diese Weise, nennt man das einen Slam Tilt.

Ein Wunderwerk der Technik

Wahrscheinlich suchen Menschen schon so lange nach Möglichkeiten zum Mogeln, wie es Spiele gibt. Bei Spielen für PC und Konsole ist das Aufspüren von Cheats und Fehlern, die sich ausnutzen lassen, selbst eine Art Spiel geworden. Es gibt zahlreiche Websites, auf denen sich verschiedene Cheatcodes nachschlagen lassen. Der Tilt-Mechanismus beim Flipper ist eine simple und elegante Lösung, die eine nicht vorgesehene Manipulation des Spiels verhindert.

Tilt Flipper – FAQ

Was ist ein Tilt beim Flipper?

Als Tilt bezeichnet man es, wenn der Flipper auf Grund unerlaubter Bewegungen des Gerätes, wie Rütteln oder Stoßen, die Bedienung verweigert.

Wie funktioniert ein Tilt beim Flipper?

Flipper-Automaten haben ein Tilt-Relais, das mit einem Mechanismus verbunden ist. Dieser reagiert auf Bewegungen des Geräts und schließt einen Stromkreis, der das Relais aktiviert.

Wie funktioniert ein Flipper?

Bei einem Flipper rollt eine Kugel über eine geneigte Fläche und stößt dabei an verschiedene Aufbauten, wodurch sich der Punktestand erhöht. Steuern lässt sich die Kugel nur durch die beiden Flipperarme am unteren Ende. Das Innenleben des Flippers ist rein mechanisch, elektromechanisch oder, bei neueren Geräten, elektronisch.

Quellen

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