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E-Zigaretten – eine gute Alternative zu herkömmlichen Tabakzigaretten?

E-Zigaretten – eine gute Alternative zu herkömmlichen Tabakzigaretten?

Elektronische Zigaretten, im alltäglichen Sprachgebrauch häufig E-Zigaretten genannt, spalten die Meinungen der Bevölkerung: Während Kritiker sie als nicht zu unterschätzende Droge bezeichnen, halten Befürworter sie für ein wahres Wundermittel zur Rauchentwöhnung. E-Zigaretten sollen demnach um einiges weniger schädlich als gewöhnliche Tabakzigaretten sein und den Weg zum nikotinfreien Leben ebnen.

Doch darf man diesen Anhängern wirklich glauben oder verharmlosen sie bloß die Gefahren? Wir erklären im Folgenden die Funktionsweise von elektrischen Zigaretten und fassen auf objektive Weise wissenswerte Fakten rund um Risikopotenzial und Suchtverhalten zusammen.

Aufbau und Funktion von E-Zigaretten

Elektronische Zigaretten bestehen im Allgemeinen aus drei grundlegenden Bestandteilen: einer Stromquelle (Akku), einem elektrischen Heizelement (Vernebler) und einer Kartusche für die zu verdampfende Flüssigkeit (Liquid).

Über einen Schalter wird der Vernebler bei Bedarf aktiviert und erhitzt mittels einer Heizspule das Liquid. Dieses geht aus seinem ursprünglich flüssigen Aggregatszustand in einen nebligen Dampf über, welcher anschließend per Mundstück eingeatmet wird. Da bei diesem Vorgang kein Verbrennungsprozess stattfindet, entsteht demnach auch kein Rauch, sondern ein sogenanntes Aerosol.

Das Angebot an e-liquid ist sehr groß. Es gibt sie in unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen – vom klassischen Tabak über Himbeere bis hin zu Karamell-Toffee. Inzwischen werden mehr als 8.000 Aromen verwendet. Neben dem Geschmack variiert ebenso der Gehalt an Nikotin und Nitrosaminen je nach Sorte des Liquids, wobei auch nikotinfreie Flüssigkeiten angeboten werden.

Rauchen und „Dampfen“ im Vergleich

E-Zigarette oder Tabakzigarette | © panthermedia.net /Andriy Popov
E-Zigarette oder Tabakzigarette | © panthermedia.net /Andriy Popov

Rauchen ist nach allgemeiner Auffassung definiert als „bewusstes Einatmen des Rauches verbrennender Pflanzenteile bis in die Mundhöhle oder bis in die tieferen Atemwege und die Lunge“. Da bei E-Zigaretten im Vergleich zur traditionellen Zigarette keine glimmende Verbrennung von Tabak oder anderen Pflanzen stattfindet, bezeichnen viele Befürworter diese Form der Nikotinaufnahme nicht als rauchen, sondern als „dampfen“.

Aus den derzeitig vorliegenden Erkenntnissen lässt sich noch nicht viel über die kurz- und langfristigen Folgen, die mit dem Benutzen von E-Zigaretten einhergehen, feststellen. Es liegen schlicht und einfach zu wenige Studien vor, um verlässliche Aussagen zu tätigen, was mit der Tatsache einhergeht, dass elektronische Zigaretten noch nicht lange genug verwendet werden. Doch trotz dieser Lage ist man sich mittlerweile international einig, dass E-Zigaretten erheblich weniger Gesundheitsschädigungen hervorrufen als Tabakzigaretten. Neben den fehlenden Verbrennungsgasen, die tausende toxische Substanzen enthalten, liegt das auch am Fehlen des gefährlichen Stoffes Formaldehyd. Während Tabakrauch insgesamt mehr als 70 verschiedene krebserregende Substanzen besitzt, enthält das Aerosol von elektrischen Zigaretten tatsächlich viel weniger Schadstoffe.

Selbstverständlich darf man diese nicht unterschätzen, da auch sie zu Entzündungen, Atemwegserkrankungen oder Magen-Darm-Beschwerden führen können. Trotzdem kann man aus den momentan verfügbaren Erkenntnissen schließen, dass das Benutzen von E-Zigaretten eine um einiges weniger gesundheitsschädigende Form der Nikotinaufnahme ist. Das britische Gesundheitsministerium geht sogar davon aus, dass der Konsum von elektronischen Zigaretten im Verhältnis zum Tabakrauchen etwa 95% weniger schädlich ist. Dies lässt schließen, dass E-Zigaretten zwar nicht vollkommen gesund, aber deutlich gesünder als herkömmliche Zigaretten sind.

Einstieg in die Nikotinsucht vs. erfolgreiche Rauchentwöhnung

Die Einführung eines neuen Jugendschutzgesetzes, welches 2016 in Kraft gesetzt wurde und die Abgabe von E-Zigaretten an Minderjährige verbietet, bestätigt es: Ganz unbedenklich ist das umgangssprachliche „Dampfen“ nicht. Viele Kritiker fürchten, dass durch die leckeren Geschmacksrichtungen das Rauchen von elektronischen Zigaretten verharmlost wird. Anstatt beißenden Zigarettenrauchs locken Aromen wie Apfel und Vanille, weswegen die Hemmschwelle des Konsums womöglich sinkt. Kinderschützer warnen demnach vor einem leichteren Einstieg in die Nikotinsucht – wissenschaftliche Belege für diese Hypothese gibt es allerdings nicht.

Auf der anderen Seite bestehen mehrere eindeutige Indizien dafür, dass E-Zigaretten bei der Rauchentwöhnung helfen können. Immer mehr Personen greifen anstatt zum herkömmlichen Glimmstängel zur elektrischen Alternative; etwa ein Drittel der E-Zigaretten-Nutzer möchte aktuell auf diese Weise seinen Nikotinkonsum reduzieren. Im Gegensatz zu Nikotinersatzprodukten wie Pflastern oder Kaugummis ist diese Methode bewiesenermaßen weitaus erfolgreicher, da der Rauchprozess für den Menschen erhalten bleibt.

Indem man langsam die Menge am im Liquid enthaltenen Nikotin lindert, wird der Körper schonend vorbereitet und benötigt mit der Zeit immer weniger Nikotin. Ziel ist es, am Ende nikotinfreie Liquids zu verwenden. Selbst wenn eine komplette Suchtfreiheit nicht realisiert werden kann, so ist das „Dampfen“ doch verhältnismäßig deutlich gesundheitsschonender als die Tabakverbrennung. Daher sollten Personen, die viel rauchen, einen Umstieg auf E-Zigaretten definitiv in Erwägung ziehen.

Fazit: Sind E-Zigaretten eine gute Alternative zu herkömmlichen Tabakzigaretten?

Frau mit E-Zigarette | © panthermedia.net /nelka7812
Frau mit E-Zigarette | © panthermedia.net /nelka7812

Grundsätzlich sind E-Zigaretten durchaus eine gute Alternative zu herkömmlichen Tabakzigaretten. Selbstverständlich darf man auch ihre Gefahren nicht unterschätzen oder schönreden, doch sie beinhalten im Vergleich zu üblichen Zigaretten deutlich weniger schädliche Substanzen. Wer viel raucht, der sollte auf jeden Fall über die Anschaffung einer elektronischen Zigarette nachdenken. Bei gleich bleibender Häufigkeit des Rauchens ist die Verdampfung der Liquide deutlich weniger gesundheitsschädlich – und zudem noch leckerer und kostengünstiger. Mit etwas Geduld und Ehrgeiz lässt sich außerdem langsam die Nikotinmenge des Liquids senken, bis man irgendwann womöglich gar nicht mehr auf Nikotin angewiesen ist und somit nikotinfreie Liquids benutzen kann.

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