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Sonnenbestrahlung ist gut für die Seele

Sonnenbestrahlung ist gut für die Seele

O Gott, was für ein Sommer! Regen, Wind, Kälte… von erhoffter Sonnenbräune keine Spur. Wenn man nicht unbedingt wie ein blasser Haufen Elend herumlaufen möchte, ist man ja quasi gezwungen, ein Solarium aufzusuchen.

Nun ist es leider so, dass häufige Sonnenbestrahlungen nicht besonders gut für die Haut sind; Solarienbesuche sind zudem auch schlecht für den Geldbeutel… Was tut man also als vernünftiger Mensch? Richtig: Solarien meiden. Allerdings ist es so, dass nicht nur die fertige Bräune ein gutes Gefühl erzeugt, sondern schon der Solarienbesuch an sich. Die UV-Strahlungen setzen Glücksgefühle im Körper frei, vergleichbar mit den Endorphinen beim Schokolade essen. 20 Minuten auf der Sonnenbank sind ein wahres Wohlfühlprogramm für die Seele. Dies ist sogar wissenschaftlich bewiesen: gegen Winterdepressionen wird ein Besuch im Solarium empfohlen.

Ich muss gestehen, dass ich seit Jahren ein richtiger Solarium-Junkie bin. Einmal die Woche auf die Bank, und die gute Laune ist garantiert. Angst vor irgendwelchen gesundheitlichen Problemen hatte ich nie. Vor einiger Zeit trat leider ein kleiner finanzieller Engpass ein, der mich dazu zwang, drastische Sparmaßnahmen einzuführen; Solarienbesuche fielen bedauerlicher Weise auch dem Rotstift zum Opfer.

Die erste Woche „ohne“ verlief relativ problemlos. In der zweiten Woche trat erstmalig schlechte Laune auf, die sich aber noch durch Schokoladenverzehr kompensieren ließ. Ab der dritten Woche hingegen halfen auch Familienpackungen Schokoriegel nicht mehr; proportional zu meiner zunehmenden Blässe sank mein Stimmungspegel. Einige Tage später ertappte ich mich dabei, wie ich mein Gesicht mit geschlossenen Augen vor meine Schreibtischlampe hielt, die mir das subjektive Gefühl der Sonnenbestrahlung vermitteln sollte. Nach sechs Wochen – mein Äußeres erinnerte inzwischen an eine Schale Magerquark – war der absolute Tiefpunkt erreicht: meine Nachbarin, die gerade von einem Maledivenurlaub zurückgekehrt war, starrte mich entsetzt an und rief: „O mein Gott, wie siehst du denn aus? Bist du krank?“

Was soll ich sagen? Ich bin rückfällig geworden. Nach dieser Begegnung rannte ich schnurstracks ins Solarium, ohne einen Gedanken an meinen Geldbeutel zu verschwenden. Seitdem gehe ich wieder regelmäßig in wöchentlichem Turnus dorthin. Vielleicht sin Solarienbesuche nicht gut für die Haut…

…aber absolut notwendig für die Seele.

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