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Pelikan: Massenentlassungen bei Hüttemann in Hannover

Pelikan: Massenentlassungen bei Hüttemann in Hannover

Pelikan hat gerade erst Herlitz übernommen und schon verlieren die Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz in Hannover. Rund 100 Mitarbeiter beim Logistikzentrum Hüttemann verlieren ihren Job, weil Pelikan als Hauptkunde abgesprungen ist.

Pelikan wurde 1838 in Hannover gegründet und gehört damit zum Urgestein der Stadt. Allerdings gibt es kaum noch Pelikan-Mitarbeiter in Hannover, denn viele Aufgaben werden bereits aus anderen Orten erledigt. Immer wieder kam es zu Massenentlassungen und immer wieder haben die Mitarbeiter von Pelikan das Nachsehen.

Nachdem Pelikan nun durch die Übernahme von Herlitz ein sehr modernes Logistikzentrum bei Berlin übernommen hat  besteht für das Stammlager in Hannover-Anderten, welches von Hüttemann-Logistics gemanaged wurde, keine Verwendung mehr, da das neue Logistikzentrum die Aufgaben des alten Lagers übernehmen wird.

„Keine Verwendung“ deswegen, weil es den Anschein hat, dass die Mitarbeiter einfach „entsorgt“ werden. Die meisten der rund 100 Mitarbeiter sind über 50 und haben ihr ganzes Leben für Pelikan gearbeitet. Eine Alternative gibt es nicht, denn nach Angaben der Mitarbeiter gibt es nicht einmal eine Abfindung. Alles was den Arbeitnehmern bleibt ist ein Händedruck .

„Für die Mitarbeiter ist das besonders tragisch“ sagte Hüttemann-Geschäftsführer Andreas Peter. Ein schwacher Trost wenn man bedenkt, dass die Mitarbeiter davon wohl eher nicht leben können. Immerhin sind die meisten Angestellten über 50 und haben quasi ihr ganzes Leben bei Pelikan gearbeitet Die Wahrscheinlichkeit das die Mitarbeiter einen neuen Arbeitsplatz finden ist sehr gering. Die Kündigung durch Hüttemann ist quasi der Freifahrtschein in Hartz IV. Daher ist es umso dramatischer, dass den Mitarbeitern nicht einmal eine angemessene Abfindung gezahlt wird. Zumindest ist das der aktuelle Stand der Dinge. Allerdings wird zur Zeit an einem Sozialplan gearbeitet. Ein Ergebnis wurde hierbei noch nicht erzielt, denn die Sitzung wurde ohne Einigung vertagt.

Da die Mitarbeiter teilweise schon sehr lange im Betrieb sind, muss ihnen spätestens im Dezember gekündigt werden. Im Juni 2010 ist der letzte Auftrag erfüllt, dann werden sich die Tore von Hüttemann-Logistic für die ehemaligen Pelikan-Mitarbeiter für immer schließen.

Die Gefahr drohte schon lange und oft genug wurde auch Seitens der Gewerkschaft davor gewarnt, sich zu sehr auf das Geschäft mit Pelikan zu konzentrieren. Vielmehr sollten neue Kunden gewonnen werden, damit die Firma unabhängig von Pelikan wird. Anscheinend wurde dies versäumt und man kann sich nun fragen, wer die Schuld an der Massenentlassung trägt. Eines ist klar: Nicht die Mitarbeiter von Pelikan.

Durch diese Sache stellt sich mir die Frage, ob dies eine Geschäftspolitik von Hüttemann ist. Denn einen ähnlichen Vorfall hat es bereits einmal gegeben. Damals hatte Hüttemann ein weiteres Lager in Isernhagen. Dieses Lager hatte ebenfalls nur einen großen Kunden und einige kleinere. Als der große Kunde dann abgesprungen ist wurden ebenfalls fast sämtliche Mitarbeiter entlassen. Nur sehr wenige wurden dann in Hannover-Anderten untergebracht.

Eine Firmenpolitik zu Lasten der Mitarbeiter?

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