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Keine Wildtiere mehr in Zirkussen!!!

Keine Wildtiere mehr in Zirkussen!!!

Mal ehrlich: wann ward Ihr das letzte Mal im Zirkus? Ist Euch da vielleicht der Gedanke gekommen, dass die dort auftretenden Tiere ein ganz und gar nicht artgerechtes Leben führen?

Von Quälereien seitens der Tierpfleger spreche ich hier gar nicht, aber beispielsweise Nashörner brauchen sehr viel Wasser, um annähernd das Gefühl ihres natürlichen Lebensraumes zu bekommen. Affen benötigen viel Bewegung, die sie nur erhalten, wenn sie auch genug Platz haben. Dies ist in den allermeisten Zirkussen nicht der Fall. Die Folge: die Tiere werden aufgrund der unwürdigen Bedingungen krank.

Im November letzten Jahres hat der Bundesrat (bereits zum zweiten Mal nach 2003) ein Verbot für Wildtiere im Zirkus gefordert. „Wildtiere“ heißt in diesem Fall: Affen, Elefanten, Großbären und Nashörner (Löwen und Tiger dürfen demnach weiterhin im Zirkus tätig sein, was mir persönlich ein völliges Rätsel ist). Dieses verbot wird von Tierschutzorganisationen wie dem Deutschen Tierschutzbund sehr begrüßt, da sie dies schon seit langer Zeit fordern. Es kann nicht sein, dass Tiere nur wegen Belustigung von Menschen derart unwürdig gehalten werden, zumal das Interesse an Zirkussen ja ohnehin immer mehr rückläufig ist.  Ist doch klar: vor 100 Jahren war es eine Attraktion, wenn ein Zirkus in die Stadt kam. Heutzutage, wo es zig andere Unterhaltungsmöglichkeiten gibt, sind Besuche in der Manege eher eine Seltenheit geworden und lockt wohl kaum so richtig viele Menschen hinterm Ofen hervor (zumindest die kleinen Zirkusse nicht, die mehr oder weniger ums Überleben kämpfen).

Bereits in 13 europäischen Staaten besteht bereits ein Wildtierverbot, welches auch umgesetzt wird, ohne dass die Zirkuskultur ausgestorben ist; ein guter Grund also, dass Deutschland sich ihnen endlich anschließt. Das letzte Mal ist die Forderung des Bundesrates leider abgelehnt worden. Begründung: „Ein Wildtierverbot führe zur Beeinträchtigung der Grundrechte von Tiertrainern und Zirkusbetrieben, was einem Berufsverbot für Dompteure gleichzusetzen wäre.“ Wieder einmal ein sehr anschauliches Beispiel dafür, dass Tiere keine große Lobby haben und dass deren Grundrechte nicht im Mindesten relevant sind…

Die Zirkuslobby ist natürlich auch gegen das Wildtierverbot. Stattdessen würde sie „strengere Kontrollen der Branche“ sowie „nachhaltige Verfolgung von Mängeln“ vorschlagen. Hahaha. In meinen Augen sind derartige Vorschläge eine Farce. Wie soll denn eine solche Verfolgung von Mängeln aussehen? Geldstrafe? Nehmen wir an, ein Affe hat nicht genug Lebensraum, um artgerecht gehalten zu werden. Wie sieht es dann in der Praxis aus? Anbauen? Affen dem Zirkus enteignen? Das ist alles viel zu schwammig und unübersichtlich. Meiner Meinung nach hilft nur ein generelles Wildtierverbot, und mit dieser Ansicht stehe ich nicht alleine da. Viele Städte stellen Zirkussen mit Nashörnern, Elefanten & Co keine Plätze zur Verfügung – vielleicht merken die Zirkusbetreiber so, dass sie auf dem falschen Weg sind. Denn dass man auch wunderschöne Shows ohne Wildtiere machen kann, beweist beispielsweise Zirkus Roncalli. Jedes seiner Programme ist ganz große Kunst – ohne Tierquälerei. Respekt.

Wenn Ihr auch der Meinung seid, dass Zirkusse ohne Wildtiere durchaus eine Alternative zu herkömmlichen sind, könnt Ihr hier direkt online eine Petition ausfüllen. Ich hab es auch gemacht – im Sinne der Tiere.

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