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Kein Problem mit Google Street View

Kein Problem mit Google Street View

Die Diskussion über Google Street View nimmt anscheinend kein Ende. Ist es mit dem Datenschutz vereinbar, dass Personen im Internet zu sehen sind, die nicht ihr Einverständnis dazu gegeben haben?

Ich finde es sehr interessant, dass es Proteste dagegen gibt. Es gibt anscheinend doch noch Menschen, die glauben so ihre Privatsphäre schützen zu können.

Mein Glaube an den Datenschutz in Deutschland ist allerdings schon lange erloschen. Wenn ich daran denke, in wie vielen Bereichen Daten von mir erfasst werden, dann fühle ich mich dem Zustand des gläsernen Menschen bereits sehr nahe. Es fängt mit dem Reisepass an. Für den neuen muss ich meine Fingerabdrücke nehmen lassen. Ich brauche den Pass ja nicht zwingend, Reisen an Orte außerhalb Europas sind dann eben nicht mehr möglich, wenn mein jetziger Pass abgelaufen ist. Nach Amerika komme ich jetzt schon nicht mehr mit dem alten Dokument.

Dann gibt es in allen größeren Städten jede Menge Kameras, deren Aufnahmen natürlich nicht der Öffentlichkeit zugänglich sind wie bei Google Street View, aber wer diese Filme wie verwendet, sind mir nicht ganz klar. Wehren kann ich mich dagegen nicht.

Wenn ich Geld vom Automaten abhole, werde ich gefilmt. Ich weiß nicht, wo diese Filme archiviert werden und wer sie sich ansehen kann.

Wenn ich eine Überweisung auf ein Konto im Ausland tätige, haben amerikanische Behörden über mithilfe von SWIFT die Möglichkeit diese Transaktion einzusehen. Das hat ihnen ein Abkommen mit unserer Regierung ermöglicht. Und ob auf diese Weise in Zukunft alle meine Bankgeschäfte überwacht werden, darauf habe ich keinen Einfluss. Ich weiß nicht, was passieren kann, wenn ich meiner Schwester, die von Hartz 4 lebt, Geld zur Unterstützung überweise. Wird dann eines Tages das Jobcenter bei ihr die Summe zurückfordern, weil diese ihr Einkommen erhöht hat und ihr damit weniger Leistung zusteht? Und das konnten die Angestellten vielleicht bei der Überprüfung meiner Bankgeschäfte feststellen. Möglich wäre das heute sicherlich schon.

Wer regt sich also darüber auf, dass man bei Google Street View sein Gesicht erkennen könnte? Da gibt es bestimmt andere Daten, die schützenswerter wären.

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