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Günther Jauch – einer der beliebtesten deutschen Moderatoren

Günther Jauch – einer der beliebtesten deutschen Moderatoren

Seit Wochen sind die Medien voller Berichte über Thomas Gottschalk – zu Recht, wie ich finde. Dieser Mann ist ein begnadeter Entertainer, der sich „selbst nie ernst genommen hat“, wie er in seiner „Wetten dass“-Abschiedsrede erklärt hat. Wenn ich den Begriff „Charisma“ personifizieren müsste, würde er ganz oben in meiner Liste stehen, und ich kann absolut nachvollziehen, dass er ein Publikumsliebling ist. Bei einem anderen Moderator – den ich persönlich übrigens ebenso schätze – ist der Grund für seine Beliebtheit auf den ersten Blick kaum erkennbar: Günther Jauch.

Millionen TV-Zuschauer lieben ihn und schauen regelmäßig seine Sendungen. Aber was macht den Erfolg des Herrn Jauch aus? Die Optik wird es ja wohl kaum sein. Das Äußere des heute 55-Jährigen ließe eher auf einen Banker oder Versicherungsvertreter schließen als auf einen erfolgreichen Fernsehmoderator; ein absoluter Durchschnittstyp in den Bereichen Kleidung, Brille und Frisur, ganz ohne Starallüren. Die braucht er auch nicht. Ein Günther Jauch muss nicht mit geschätzt 100 strahlendweißen Zähnen Witze auf andere Leute Kosten machen. Er braucht auch nicht mit Pseudopromis auf dem Sofa zu sitzen und mit einem Dauergrinsen die Top 50 von irgendetwas zu präsentieren. Im Grunde muss sich Günther Jauch nur so geben, wie er wirklich ist – und alle lieben ihn.

Ich persönlich schätze sehr seine Ironie und seine dazu passenden Grimassen. Kaum ein mir bekannter Mensch beherrscht diese Gesichtsakrobatik so perfekt wie Herr Jauch. Dazu noch seine trocken herausgebrachten Kommentare… Teilweise lache ich über sein Verhalten mehr als über sämtliche Möchtegerncomedians zusammen… Solch feine Ironie ist in der heutigen Zeit, wo laute, schrille und platte Gags angesagt sind, nicht nur ausgesprochen selten, sondern auch sehr wohltuend.

Besonders bewundere ich an Günther Jauch seine Selbstbeherrschung. Teilweise sind die Kandidaten bei „Wer wird Millionär“ extrem nervös (dies ist ja noch zu entschuldigen), extrem dumm oder wollen sich extrem in den Mittelpunkt rücken (unentschuldbar!). Beispielsweise eine Kandidatin vor einigen Wochen; sie verfügte über alle drei Charakterzüge und hörte überhaupt nicht auf, permanent und ohne Punkt und Komma dummen Zeug zu labern, wofür ich persönlich ihr längst einen Knebel verpasst hätte. Nicht so Herr Jauch. Man sah ihm zwar teilweise an, dass seine Nerven genauso strapaziert waren wie die der Zuschauer (zumal er aufgrund der Laberei keine Chance hatte, seine Fragen zu stellen), aber er bewahrte die Contenance. Ganz Profi. Da kam seine fast 30-jährige TV-Erfahrung zum Tragen.

Apropos „Wer wird Millionär“: bereits zweimal wurde diese Sendung mit dem Deutschen Fernsehpreis als beste Unterhaltungssendung ausgezeichnet (2000 und 2006) und ich bin mir sicher, dass Günther Jauch einen nicht unerheblichen Anteil am Erfolg dieser Sendung hat. Mal ehrlich: könnt Ihr Euch diese Sendung mit einem anderen Moderator vorstellen? Ich nicht. Ein Pott und ein Deckel haben sich gefunden. Ich finde auch, dass diese besondere Ausstrahlung Jauchs in anderen Sendungen nicht so gut zum Vorschein kommt. Beispielsweise habe ich ihn mal in seiner neuen Talkshow in der ARD gesehen – wie ein Adler kam er mir vor, dem man die Flügel gestutzt hat. Aber vielleicht ging da auch nur meine Fantasie mit mir durch… 😉

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