Kaum wurde ein Urteil gefällt, schon kämpfen die beiden Giganten der Informationstechnik wieder gegeneinander.
Aktuell geht es immerhin um 2,5 Milliarden US-Dollar, die Samsung an Apple als Schadenersatz bezahlen soll. Eine ziemlich hohe Summe für ein Unternehmen.
Die kommenden Verhandlungen werden im Staat Kalifornien geführt und es ist davon auszugehen, dass es mehrere Wochen dauert, bis das Gericht in San Jose alle Beweise und schriftlichen Argumente beider Parteien durchgearbeitet hat.
Da auch die Geschworenen noch nicht bestimmt wurden, müssen sich die Kläger wohl noch eine Weile gedulden. Der Prozess wurde im April 2011 durch Apple eingeleitet. Damals klagte das Unternehmen gegen seinen Konkurrenten, weil dieser angeblich einige Funktionen und Designs von den Produkten Apples kopiert habe.
Samsung unterliegt Apple
Inhalt
Der erste Streit reicht weit zurück
Im Jahr 2007, mit Erscheinen des ersten iPhones von Apple, begann der Siegeszug. Wie ein Paukenschlag muss wohl damals der Erfolg von Apple bei der Konkurrenz angekommen sein.
Zwar steht das Unternehmen hinter dem Android von Google an zweiter Stelle, allerdings bringen ihm die Angebote im oberen Preissegment Rekordgewinne.
Daran war vor allen Dingen der Mitbegründer von Apple, nämlich Steve Jobs, beteiligt. Es wurden während seiner Tätigkeit immerhin 300 Patente angemeldet. Um gerade solche Patente geht es im Streit zwischen Samsung und Apple. Dass Samsung es mit unlauteren Mitteln geschafft habe, als größter Smartphone Hersteller der Welt geführt zu werden, wird von den Verantwortlichen Apples beklagt. Sie hätten die Designs von iPhones und umfangreiche Funktionen kopiert. Immerhin geht es dabei um geschützte Designs und patentierte Anwendungen.
Selbst Mitglieder des US-Kongresses hielten sich mit ihren Aussagen bei den Streitereien um amerikanisches Patentrecht nicht zurück. Der größte Kritikpunkt liegt darin, dass den amerikanischen Patentämtern vorgeworfen wird, sie hätten in den letzten Jahren eine Unmenge an Patenten bewilligt. Das sei viel zu viel und gerade im Bereich von Software nicht mehr zu vertreten.
Apple und Samsungprodukte im Vergleich
Der Streit geht weiter
Im ersten Quartal des Jahres 2012 konnte Samsung seinen Marktanteil auf 29 % erhöhen, wohingegen Apple bei 23 % liegt. Und dieses Ergebnis gilt weltweit und kam einzig durch den Verkauf von Smartphones zustande.
Dieser Erfolg, so Apple, wäre nur durch das Kopieren sämtlicher Patente ihrer Anwendungen und Designs möglich gewesen.
Samsung wiederum entgegnet, dass diese gar nicht so einzigartig seien, wie ihre Konkurrenz immer behauptet. Bei allen Argumenten und Gegenargumenten bleibt spannend, wie das Verfahren ausgeht. Siegt eine Partei, dann wird eventuell der Gegner gezwungen, alle Produkte vom Markt zu nehmen und eine neue Entwicklung zu starten. Riskant scheint das Ganze für beide Parteien zu sein.
Ein Unternehmen von der Größe Apples oder Samsungs muss sich dem beugen, was die zehn Geschworenen beschließen.
Da diese abr allerdings wohl kaum Spezialisten im Bereich Patentrecht oder Designs von Software sein werden, ist fraglich, ob sie objektiv entscheiden können. Bedenkt man zudem noch, dass Apple einer der größten Kunden von Samsungs Sparte für Komponenten ist, wird es kompliziert.
Seit Beginn der Vermarktung behauptet Apple, dass alleine sie das Design der Smartphones entwickelt und alle anderen Firmen dieses kopiert hätten. Je nach Ausgang des Prozesses ist es also möglich, dass Apple mit seinen Behauptungen zurückrudern muss und einige weiteren laufenden Prozesse verliert.
Patent-Krieg
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