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Die Aufregung um E10 reißt nicht ab – Autofahrer sollen erneut zur Kasse gebeten werden

Die Aufregung um E10 reißt nicht ab – Autofahrer sollen erneut zur Kasse gebeten werden

Und wieder einmal hat sich eine weitere Möglichkeit aufgetan, uns Autofahrer zu schröpfen.

Bestimmt erinnert Ihr Euch noch an die Einführung des E10-Treibstoffes vor einigen Monaten, die bundesweit für große Empörung sorgte. Zum einen trauten sich viele Autofahrer nicht, E10 zu tanken, da große Unsicherheit darüber bestand, ob ihre Fahrzeuge überhaupt dafür ausgerichtet waren. Beispielsweise mein Papa: er besitzt einen älteren Audi und hat sich in seiner Werkstatt erkundigt, ob er den neuen Treibstoff tanken dürfe. Dort erhielt er die Auskunft „müsste gehen“. Müsste? Das heißt in meinen Augen so viel wie „vielleicht“ oder „könnte klappen“ – aber eben auch nicht. Auf weitere Nachfrage erklärte man meinem Papa, dass Audi für eventuelle Schäden am Wagen aufkommen würde, wenn nachgewiesen werden kann, dass sie definitiv auf E10 zurückzuführen seien. Na toll. Wie soll man das denn beweisen? Ein Gutachten dauert lange und kostet Geld. Einen Brief an Audi schreiben? „Am 27.05.2011 um 10.20Uhr fuhr mein Wagen noch, um 10.21Uhr habe ich E10 getankt und um 10.30 Uhr hat mein Wagen seinen Geist aufgegeben?“ Klingt nicht nur äußerst unprofessionell, sondern brächte wohl auch kaum den gewünschten Erfolg. Was war also die logische Konsequenz? Mein Papa hat nicht einen einzigen Liter E10 getankt – und befand sich damit in großer Gesellschaft.

Zum anderen – und zu dieser Gruppe zähle ich mich – wusste man zwar, dass dieser Treibstoff für seinen Wagen geeignet war, aber fühlte sich bevormundet, weil die Regierung einem vorschreiben wollte, was man zu tanken hatte. Also griff man zu dem teureren Super Plus; die E10-Tanksäulen blieben weitestgehend verwaist. Nun hatten die Mineralölkonzerne aber die Auflage bekommen, 6,25% ihres Treibstoffverkaufs durch E10 zu erfüllen – diese Vorgabe konnten sie nicht erreichen und müssen jetzt Strafe zahlen. Von einer Summe in Höhe von 300-400 Millionen Euro ist derzeit die Rede. Dies wäre ja auch nicht so schlimm für uns, wenn diese Konzerne die Strafe aus eigener Tasche bezahlen und uns Autofahrer verschonen würden – ihre Gewinne teilen sie ja schließlich auch nicht mit uns. Doch dies ist natürlich reines Wunschdenken; Aral kündigte bereits an, die Kosten auf genau diejenigen abzuwälzen, die eh schon gebeutelt genug sind: die Autofahrer. Klar, das war ja zu erwarten gewesen; seit längerem kursieren Gerüchte, dass die Benzinpreise bereits auch wegen dem Desinteresse an E10 gestiegen sind. Aber mal ehrlich: wer steigt denn noch durch, weshalb und warum Sprit mal wieder teurer geworden ist?!?

Ich persönlich finde, dass diese Kostenumlage eine Unverschämtheit ist. Was können wir denn dafür, wenn die Regierung derart dubiose Vorgaben macht? Am schlimmsten fand ich übrigens die Aussage des Sprechers eines Mineralölkonzerns, dass „die Kosten zwar umgelegt werden müssen, aber der Benzinpreis nicht steigen soll“. Ach nee, und wie soll dann die Umlage der Kosten in der Praxis aussehen? Wollen sie einen Schokoriegel drei Cent teurer machen oder 10 Milliliter Kaffee pro Becher weniger ausschenken? Daran wage ich zu zweifeln. Wenn schon bekannt gegeben wurde, dass die Autofahrer mit zahlen müssen, dann sollen Aral und Co auch ehrlich genug sein und zugeben, dass die Spritkosten steigen werden, so wie der BP-Europachef Franke dies tat. Das macht die Sache an sich zwar nicht besser, aber wir Autofahrer würden uns nicht so veräppelt vorkommen.

Übrigens besteht noch ein Funken Hoffnung: falls der Bio-Diesel auch zu den 6,25% gezählt werden darf, hätten die Mineralölkonzerne ihr Soll erfüllt und würden eine Bestrafung vermeiden können…

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