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Sport und Politik sollten konsequent getrennt werden

Sport und Politik sollten konsequent getrennt werden

Gestern beim Einkaufen habe ich zufällig ein Gespräch dreier Männer mitbekommen, die sich fürchterlich darüber aufgeregt haben, dass die griechische Fußballnationalmannschaft an der Europameisterschaft 2012 teilnehmen darf. Ihrer Meinung nach hätten die Griechen aufgrund ihrer politischen Situation von der Teilnahme an dem Wettbewerb ausgeschlossen (!) werden müssen.

Ich fürchte, mit dieser Meinung stehen die Männer nicht alleine da. In diesem Zusammenhang stellt sich mir die Frage, ob man sportliche (Groß-) Ereignisse mit politischen Geschehnissen in Verbindung bringen sollte. Natürlich ist es verständlich, dass Einwohner anderer europäischer Länder momentan nicht so gut auf die Griechen zu sprechen sind. Nicht nur, dass sie haufenweise Schulden haben; sie scheine auch nicht bereit zu sein, etwas zu deren Abbaubeitragen zu wollen, sondern halten immer weiter die Hand auf und schreien nach Hilfe. Milliarden Euros fließen munter zu ihnen hin. Dass sie sich gerade in Zeiten, in denen die meisten von uns selbst finanziell nicht auf Rosen gebettet sind, nicht besonders viele Freunde mit ihrem Verhalten machen, ist verständlich. Auch Aussagen einiger griechischer Wirte, wie beispielsweise, sie würden deutschen Gästen ins essen spucken, ihnen nur noch kleine Portionen servieren und keinen Ouzo spendieren, tragen nicht gerade dazu bei, die deutsch-griechische Freundschaft zu fördern.

Aber mal ehrlich: was haben die griechischen Fußballer damit zu tun? So, wie ich die Sache sehe, arbeiten diese hart und fleißig für ihr Geld, spucken niemandem ins Gyros und tun auch sonst rein gar nichts, um allgemeinen Unmut zu erregen. Die Teilnahme an der EM wurde ihnen nicht geschenkt und sie haben sie sich auch nicht ergaunert, sondern reell erkämpft; warum soll man ihnen dies jetzt nicht gönnen?

Generell halte ich es für absolut verwerflich, Sport und Politik miteinander zu vermischen. Wie sagt man so schön: „Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps“. Den Fußballern (und auch anderen Sportlern) sollte die verdiente Ehre zuteilwerden, und sie dürfen nicht unter Fehlern ihrer Politiker leiden. Obwohl ich als Fan der deutschen Fußballnationalmannschaft natürlich hoffe, dass unsere Jungs den Titel nach Hause holen, werde ich bei der EM 2012 auf jeden Fall auch den Griechen ein wenig die Daumen drücken – einfach nur, um meine Solidarität mit Papadopoulos, Sokrates und Co zu demonstrieren.

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