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Serverraum installieren | Gründer vernachlässigen häufig die IT

Serverraum installieren | Gründer vernachlässigen häufig die IT

Mit der Gründung eines Unternehmens stellen sich viele Fragen; einige haben höchste Priorität, beispielsweise die nach der Frage der Unternehmensform, andere können erst einmal nach hinten gestellt werden – je nach Ausrichtung der Firma. Bei einem Finanzdienstleister kann die Frage nach den Büroräumen warten, wenn meist zu den Kunden gefahren wird – bei einem IT-Unternehmen, das wegen seiner zu entwickelnden Produkte auf einen eigenen Server angewiesen ist, ist das Büro eine Priorität, die schnell zu klären ist.

Serverraum
Serverraum

[dropcap]A[/dropcap]bgesehen von den vielen anderen Dingen müssen Gründer in Erfahrung bringen, wie der Serverraum am besten aufgebaut wird – dies ist nicht einfach nur ein PC, der dauernd mit dem Internet verbunden ist und virtuellen Speicherplatz zur Verfügung stellt.

Es gilt, einige Faktoren zu beachten, um einen Server aufzubauen, der stabil läuft, sodass die Firmenwebseite wie auch die im Internet zu nutzenden Produkte zu jeder Zeit erreichbar sind.

1. Wann ist ein eigener Server sinnvoll?

Nicht jede neugegründete Firma benötigt sofort einen Server. Dieser kann aber hilfreich sein, um Daten von Anfang an zentral zu speichern, sodass jeder im Netzwerk, mit den entsprechenden Berechtigungen, darauf Zugriff hat. Besonders wichtig wird er allerdings, wenn eigene Produkte für die Online-Nutzung entwickelt werden. Es ist meist kostenaufwendiger, sich dafür einen Server anzumieten, als selbst einen bereitzustellen.

2. Muss der Server zwingend in einem eigenen Raum stehen?

Besonders bei noch kleinen Firmen ist oft kein eigener Raum für einen Server vorhanden. PCWelt.de empfiehlt aber dennoch eine genaue Trennung des Servers von den Desktop-PCs, beispielsweise durch eine abschließbare Box. So ist die Gefahr gebannt, dass ihn jemand aus Unwissenheit ausschalten könnte – und die Online-Produkte wie auch die Firmenwebseite nicht mehr erreichbar wären. Außerdem wird durch den ständigen Betrieb des Servers sehr viel Abwärme produziert; die Lüfter arbeiten daher auf Hochtouren, wodurch eine ständige Geräuschkulisse entsteht. Allein aus diesem Grund kann es ratsam sein, den Server so schnell wie möglich in einem eigenen Raum unterzubringen.

3. Welche Räume eignen sich für einen Server?

Am besten sind möglichst innenliegende und gut klimatisierte Räume. Da sich ein Server stark aufheizt und eine hohe Abwärme produziert, sind Zimmer, die im Keller liegen, gut geeignet. Diese haben eine kältere Raumluft und heizen sich außerdem durch Sonneneinstrahlung nicht so stark auf sodass die Klimaanlage nicht so stark arbeiten muss. Zimmer mit Fenster eignen sich daher eher nicht für einen Server. Da in dem Raum im Normalfall niemand ständig arbeiten wird, stellt dies meist kein Problem dar. Nur bei einem Hauptarbeitsplatz in dem Raum sollten auf Fenster nicht verzichtet werden, damit der Mitarbeiter keine Platzangst bekommt.

4. Wie ist der Raum zu klimatisieren?

Es gilt, den oder die Server so aufzustellen, dass möglichst viel Luft zwischen ihnen zirkulieren kann. Kabelsalate sind zu verhindern, diese behindern die Zirkulation. Wenn ein Fenster vorhanden ist, sollte es vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden – etwa durch isolierende Folie, die das Sonnenlicht reflektiert. Bei keiner direkten Sonneneinstrahlung kann das Fenster gut für eine passive Kühlung genutzt werden – weitere Informationen dazu finden sich auf dieser Seite. Um den Raum auf jeden Fall schön kühl zu halten, empfiehlt sich außerdem die Installation einer Klimaanlage.

5. Welche Möbel sollten in diesem Raum sein?

Um die Luftzirkulation nicht zu behindern, ist eine spartanische Einrichtung ratsam. Neben dem Server und einem optionalen Schrank, in dem Ersatzteile und weitere Kabel sowie Werkzeug verstaut werden kann, kann ein temporärer Arbeitsplatz eingerichtet werden. Dieser ist nur für das kurzfristige Arbeiten direkt am Server gedacht und nicht, um ständig daran zu sitzen und zu arbeiten. Entsprechend einfach kann die Ausstattung daher sein; ein Tisch und ein Stuhl reichen in den meisten Fällen, da der im Serverraum arbeitende Mitarbeiter meist seinen eigenen Laptop mitbringt.

6. Durch welche Gefährdungen können Serverausfälle entstehen?

Das Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik klärt darüber auf, welche Gefährdungen einen Serverausfall auslösen können – und dass diese außerdem gefährlich für die Menschen im Gebäude sein können. Die Gefährdungen werden in vier Kategorien unterteilt. Zur ersten, der höheren Gewalt, zählen Feuerausbrüche oder eintretendes Wasser sowie eine zu hohe Temperatur oder Luftfeuchtigkeit. In der zweiten finden sich die organisatorischen Mängel: Fehlende oder unzureichende Regelungen, unbefugter Zutritt zu den Räumen und dergleichen mehr. Technisches Versagen ist eine weitere Kategorie, hierzu zählen unter anderem der Ausfall der Stromversorgung oder Spannungsschwankungen. In der vierten Kategorie finden sich vorsätzliche Handlungen wie beispielsweise Diebstahl oder Vandalismus. Vor dieser ist mit einem guten Alarmsystem aber ein ausreichender Schutz gefunden.

7. Ist eine permanente Überwachung des Servers sinnvoll?

Im Hinblick darauf, dass in einem Serverraum hohe Temperaturen herrschen können, falls die Klimaanlage einmal versagt, iIst die Überwachung sinnvoll. Durch die Temperaturen kann ein Kurzschluss und damit ein Feuer entstehen – wie auch durch eintretendes Wasser oder zu hohe Luftfeuchtigkeit. Es sollte daher am besten eine permanente Überwachung eingerichtet werden – beispielsweise durch eine Kamera im Raum. Auch am Wochenende bietet es sich an, dass einer der IT-Mitarbeiter einen Notfalldienst hat und im entsprechenden Fall versucht, den Server auch außerhalb seiner Arbeitszeit zu reparieren.

8. Wie ist ein gleichmäßiger Stromfluss zu gewährleisten?

Damit der Server gleichmäßig mit Strom versorgt wird und ein Kurzschluss aus dem Nebenraum nicht für einen Ausfall des Stroms bei diesem sorgt, ist eine Schaltanlage sinnvoll. Diese reguliert den Strom nach bestimmten DIN-Normen, sodass ein gleichmäßiger Fluss gewährleistet ist. Hager.de bietet hierzu einen Leitfaden an, dem unter anderem die Norm DIN EN 61439 zu Grund liegt – damit ist sichergestellt, dass der Server nicht durch Schwankungen in der Spannung ausfällt.

9. Ist eine Datensicherung sinnvoll?

Ein Server wird oft dafür verwendet, Daten zentral zu speichern. Er ist daher schon die Sicherung. Sollten auf diesem allerdings Programme installiert sein, die von Kunden online genutzt werden, ist eine externe Sicherung der Programme und den darin enthaltenen Dateien sinnvoll. Um ganz sicher zu gehen, dass hiervon im Falle eines Serverabsturzes nichts verloren geht, sind die gesicherten Daten regelmäßig zu überprüfen, ob sie vom Computer ausgelesen werden können.

10. Welche Möglichkeiten bieten sich mit der Cloud für den Server?

Um am Server etwas zu ändern oder neu zu konfigurieren, ist meist eine direkte Verbindung mittels PC nötig. Die Cloud sorgt hier für eine Vereinfachung: Die Administratoren können direkt über diese in Verbindung mit dem Server treten und ihn Konfigurieren oder neue Daten hinzufügen, wie chip.de beschreibt. Es können sogar neue Datenbanken angelegt werden – fast alles an Einstellungsmöglichkeiten des Servers ist über die Cloud möglich und vereinfacht dadurch die Arbeit des Administrators. Allerdings ist zu bedenken, dass durch die drahtlose Verbindung in das Kontrollzentrum des Servers dieses auch anfälliger gegen Hackerangriffe wird – es ist wichtig, dass immer die aktuell höchste Sicherheitsstufe beibehalten wird. Wer dies nicht gewährleisten kann, sollte sich gut überlegen, ob die Cloud wirklich nötig ist.

Mein Serverraum | Das ist blaues Licht – Und was macht es?

Bildquellen
Artikelbild: © panthermedia.net Lukasz Piwowarczyk

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