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September – Zeit für betrunkene Elche in Schweden

September – Zeit für betrunkene Elche in Schweden

Wenn man um diese Jahreszeit nach Schweden fährt, sollte man sich ganz besonders von einer Spezies in Acht nehmen: vor betrunkenen Elchen.

Was auf den ersten Blick ganz lustig klingt, ist eigentlich eine ernste Sache: Elche fressen nun einmal für ihr Leben gerne Äpfel; jetzt im September sind diese in rauen Mengen vorhanden. Ob als Fallobst oder mit dem Maul direkt vom Baum gepflückt sind sie eine wahre Delikatesse für die Elche. Leider haben Äpfel die Angewohnheit, in Elchmägen zu gären und somit zu Alkohol zu werden. Die logische Konsequenz: die Tiere sind betrunken. Wenn sie sich in diesem Zustand still in den Wald verziehen und dort ihren Rausch ausschlafen würden, wäre das Ganze auch kein Drama. Doch genau dies tun die betrunkenen Elche nicht. Im Gegenteil: entweder rennen sie unkontrolliert auf die Straße und verursachen (teilweise schwere) Autounfälle, oder sie suchen Plätze auf, an denen sich Menschen aufhalten.

In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu Polizeieinsätzen, weil sich die Tiere beispielsweise auf Spielplätzen oder in Gärten von Altenheimen aufhalte wollten. Und dieser Aufenthalt läuft nicht unbedingt harmonisch ab: ähnlich wie bei einigen Menschen löst der Alkohol bei Elchen Aggressionen aus. Sie randalieren, greifen Artgenossen (und manchmal auch Menschen) an, rennen gegen Zäune, Gatter und ähnliches um. Bei einem Körpergewicht von bis zu 800 Kilo hilft da meistens nur eines: Flucht. Oder möchtet Ihr von einem kräftigen, betrunkenen Elch im wahrsten Sinne des Wortes auf die Hörner genommen werden? Gerade als Tourist ist man bei einer Begegnung mit solch einem Tier wohl eher dazu geneigt, in Panik zu verfallen, als ein waschechter Schwede dies tun würde.

Die scheinen dem Problem übrigens recht gelassen zu begegnen. Zwar werden gerade schutzbedürftige Menschen wie Senioren und Kinder ermahnt, vorsichtig zu sein, aber generell beunruhigen betrunkene Elche niemanden in Schweden so besonders. „Das ist doch nichts Ungewöhnliches“, meinte ein Polizist zu dieser Problematik. Für Schweden vielleicht nicht. Ich persönlich  jedenfalls würde zusehen, dass ich Land gewinne, sollte ich jemals einem betrunkenen Elch auf freier Wildbahn begegnen. Ab auf den nächsten Baum – außer, wenn dieser ein Apfelbaum sein sollte…

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