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Rücktritt des Bundespräsidenten-Fluch oder Segen?

Rücktritt des Bundespräsidenten-Fluch oder Segen?

Der Rücktritt von Horst Köhler löst unterschiedliche Gefühle in mir aus.

Zum einen Zustimmung; wenn Herr Köhler sich dahingehend geäußert hat, daß unsere Bundeswehr zum Zwecke der Sicherung der Außenhandelswege eingesetzt werden könne, dann ist das etwas, was ein Bundespräsident nicht tun darf. Dieser Gedanke widerspricht unserem Grundgesetz, das Einsätze der Bundeswehr nur zu Verteidigungszwecken erlaubt. Und unser Präsident muß natürlich IMMER im Sinne des Grundgesetzes agieren. Wenn er sich also einen solchen fauxpas leistet wie geschehen, dann muß er dies irgendwie korrigieren. Jemand, der nicht hinter dem GG steht, kann nicht das oberste Amt im Staat innehaben.

Es löst aber auch Empörung in mir aus zu wissen, daß Herr Köhler nach seinem Rücktritt einen sogenannten Ehrensold (ist er Soldat?) erhält, der ca. 200.000 Euro pro Jahr beträgt. Er muß zwar auf seinen Wohnsitz im Schloß Bellevue verzichten und bekommt in Zukunft keinen Gärtner, Koch (allenfalls als Amtsnachfolger) und anderes Hauspersonal mehr.

Das ist schon sehr bitter. Aber immerhin bleiben Dienstwagen und Fahrer zu seiner Verfügung und er erhält ein Büro samt Personal auf Kosten der Steuerzahler. Wenn ich daran denke, daß ein Arbeitsloser, egal wie lange er im Amt war, nach einem Jahr Arbeitslosengeld 1 gerade mal ca. 12.000 Euro Arbeitslosengeld 2 bekommt, sich davon kaum einen Wagen geschweige denn einen mit Fahrer leisten kann, dann kommen mir doch Zweifel,ob das dem Grundgesetz der Gleichbehandlung entspricht. Wenn dieser Arbeitslose von seiner Arbeit zurückgetreten ist, sprich selbst gekündigt hat, gibt es erstmal gar nichts. Und dann wird ständig geprüft und geprüft, ob der Anspruch noch besteht und ob der Betreffende sich um Arbeit bemüht.

Gilt denn Herr Köhler jetzt als arbeitslos oder zählt er bereits zu den Rentnern?  Das Alter hätte er ja. Aber außer in Griechenland wird mit dem Eintritt in die Rentenzeit das Einkommen ziemlich drastisch gekürzt.

Also zur Empörung gesellt sich noch die Verwirrung. Und seit heute noch das Grauen davor, wer danach kommt.

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