1. Startseite
  2. »
  3. Allgemein
  4. »
  5. Mein Traum von einem Cocktailkleid…

Mein Traum von einem Cocktailkleid…

Mein Traum von einem Cocktailkleid…

Ihr kennt doch sicherlich die Weisheit von Phil Bosmans „Träume sind noch kein Glück, aber zumindest ein Teil davon“, oder?

Ich habe mir nie so wirklich Gedanken darum gemacht, wie diese zu verstehen sei, aber inzwischen habe ich etwas erlebt, was mir ihre Bedeutung klarmachte.

Vor einigen Monaten habe ich in einer kleinen Boutique durch Zufall ein wunderschönes, schwarzes Cocktailkleid entdeckt; genau die richtige Mischung aus elegant und lässig. Eigentlich nur so aus Spaß habe ich es anprobiert und es passte mir so gut, dass ich das Gefühl hatte, ich müsste es unbedingt besitzen.

Leider gab mein Budget einen Kauf so ganz und gar nicht her… Zu meiner großen Freude entdeckte ich exakt dasselbe Kleid im Internet; zwar um einiges günstiger, aber immer noch nicht in meinen finanziellen Rahmen passend. Also half nur eines: sparen.

Sparen und davon träumen, wie glücklich ich erst einmal sein würde, wenn ich Besitzerin dieses Cocktailkleides sein würde. In Gedanken sah ich mich schon übers Parkett auf Veranstaltungen schweben, gefolgt von bewundernden – und vielleicht auch neidischen – Blicken meiner Mitmenschen.

Ich fragte mich, wie ich bislang leben konnte, ohne solch ein Kleid zu besitzen. Tagtäglich schaute ich auf der Website nach, ob das Objekt meiner Begierde noch da war; jedes Mal folgte eine große Erleichterung, dass dies noch der Fall war. Und eines Tages war es endlich soweit: ich hatte genug Geld zusammen und bestellte mir mein Kleid. Nach einigen Tagen kam es, es war immer noch wunderschön, passte immer noch wunderbar – und verbringt sein Dasein im Schrank.

Außer einen Kurzauftritt bei einer Verabschiedung eines Kollegen kam es aus seinem Exil  nicht heraus, denn bei all` meinen Träumereien hatte ich komplett vergessen, dass ich a) eigentlich gar keine Kleider trage und b) auch überhaupt keine Gelegenheit dazu hätte. Ich war so fokussiert darauf, dieses Kleid in meinen Besitz zu bringen, dass ich dessen Notwendigkeit nicht im Geringsten in Betracht gezogen habe… Das macht aber nichts, denn die ganzen Monate, in denen ich von diesem wunderschönen Kleid geträumt habe, war ich glücklich. Und das ist doch auch viel wert, oder?!?

Bildquelle
Artikelbild: ©panthermedia.net Arne Trautmann

Ähnliche Beiträge