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Hundehotels sind der neue Trend für verwöhnte Vierbeiner

Hundehotels sind der neue Trend für verwöhnte Vierbeiner

Was macht ein anständiger amerikanischer Hund, der nicht auf den Cent schauen muss und sich mal ganz gepflegt entspannen möchte? Richtig: Urlaub! Ganz besonders in Kalifornien werden dem erschöpften Vierbeiner hierfür diverse Möglichkeiten geboten. Und ich spreche nicht etwa von „Urlaub mit Hund“, wie es vielerorts üblich ist (à la Ferien auf dem Bauernhof), sondern vom „Urlaub für den Hund“; das heißt, Wuffi, Bello und Co verbringen die schönste Zeit des Jahres von Herrchen und Frauchen getrennt.

Das Rundumsorglospaket für den Vierbeiner startet mit einem Transfer vom Flughafen in einer Stretchlimousine; schließlich soll hund es ja bequem haben… In einem der zahlreichen Hundehotels angekommen, erhält jeder „Gast“ ein eigenes Zimmer, welches durchschnittlich 100,- $ (circa 83,- €) kostet (natürlich inklusive Flat-TV). Überflüssig zu erwähnen, dass beim Anblick der Betten sowie der Sofas manch ein Mensch neidisch werden könnte…

Doch die Hunde sind ja nicht zum Schlafen hier, sondern um ein Wellnessprogramm zu absolvieren. Dies kann zum einen zur Verbesserung der körperlichen Fitness dienen: ein personal trainer übernimmt die Aufgabe, die Hunde individuell und optimal zu coachen und sie etwas beweglicher zu machen (auf dem Laufband, im Schwimmbecken,…). Dabei dürfen die edlen Tiere allerdings nicht überanstrengt werden.

Zum anderen werden die Hunde mit Massagen, Vitaminbädern und Kurpackungen fürs Fell verwöhnt (wobei ich am liebsten das Wort „verwöhnen“ durch „drangsalieren“ ersetzen möchte…), danach erreicht das Beautyprogramm seinen Höhepunkt: Hundehaare werden gefärbt und gestylt, Krallen geschnitten und lackiert, Zöpfe geflochten… Die fertigen Hunde erinnerten mich persönlich mehr an Barbiepuppen als an Tiere. Mal ehrlich: wozu braucht ein weißer Pudel blaue Ohrspitzen und ein Dobermann goldfarbene Krallen? Das ist nicht nur lächerlich, sondern grenzt in meinen Augen schon an Tierquälerei. Glauben die Halter ernsthaft, sie tun ihren Vierbeinern einen Gefallen? Oder benutzen sie sie nur als Statussymbol, nach dem Motto: „Seht her, wie reich ich bin; sogar mein Hund war auf einer Beautyfarm…“

Generell ist es mir völlig egal, was Leute mit ihrem Geld machen. Hierbei finde ich diese Verschwendung aber in zweierlei Hinsicht schade. Zum einen bedauere ich die vierbeinigen Hotelgäste, die sicherlich viel lieber mit Herrchen und Frauchen gemeinsam Urlaub machen würden, anstatt sich in diesen Hundehotels im wahrsten Sinne des Wortes zum Affen machen zu lassen. Zum anderen gibt es überall so viele notleidende und herrenlose Tiere. Für den Preis einer einzigen Übernachtung in einem Beautyhotel könnte ein solches Tier mehr als einen Monat lang versorgt werden. Richtig versorgt, wohlgemerkt…

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