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Der Tag des absoluten Konsumverzichts: der Buy-nothing-day

Der Tag des absoluten Konsumverzichts: der Buy-nothing-day

Habt Ihr alle Eure Einkäufe für diese Woche bereits erledigt? Ist Euer Kühlschrank voll, Euer Tank auch und noch genug Brot im Haus? Falls nicht, solltet Ihr heute noch schnell das Nötigste besorgen, denn morgen ist der „Buy-nothing-day“ (auf Deutsch: Kauf-Nix-Tag), und falls Ihr diesen zelebrieren möchtet, solltet Ihr Läden jeglicher Art meiden.

“Gibt es nicht“, denkt Ihr? Gibt es wohl! Seit 1992 wird in den USA der jeweils letzte Freitag im November (dieses Jahr der 25.11.), der Tag nach Thanksgiving, als konsumkritischer Aktionstag genutzt. Erfunden hatte diesen Aktionstag eine US-amerikanische Werbeagentur, die unter anderem auch für Greenpeace tätig ist. 24 Stunden lang sollte auf jede Art des Konsums verzichtet, das heißt nicht einmal eine Kleinigkeit gekauft werden. Darüber hinaus sollte man sich Gedanken über sein eigenes Konsumverhalten machen.

Was 1992 in den USA begann, wird inzwischen in 80 Ländern der Welt praktiziert – allerdings mit mäßigem Erfolg. Richtig bekannt ist der Buy-nothing-day nicht, und selbst in seinem Ursprungsland zählt der letzte Freitag im November immer noch zu den fünf umsatzstärksten Tagen des Jahres. Auch die Tatsache, dass die Aktivisten den Tag des Konsumverzichts auch als Protest gegen umweltschädliche und unmenschliche Herstellungsbedingungen ansehen, macht ihn nicht wirklich populärer.

Ich persönlich finde derartige Aktionstage ausgesprochen unsinnig und überflüssig. Mal abgesehen davon, dass ich mir von niemandem befehlen lassen würde, wann ich einzukaufen habe und wann nicht: wenn jetzt wirklich (fast) jeder an diesem Tag auf Konsum verzichten würde, was würde dies für die globale Wirtschaft bedeuten? Und wie viele Frischprodukte würden im wahrsten Sinne des Wortes „für die Tonne“ produziert werden, wenn niemand einkaufen ginge? Einer Dose Erbsen wäre es wohl egal, ob sie einen Tag länger im Supermarkt steht oder nicht; auch eine Packung Nudeln würde dies wohl überleben. Aber was ist mit Backwaren und Frischfleisch? Die finanziellen Schäden für die entsprechenden Unternehmen wären enorm, und das muss doch nun wirklich nicht sein. Warum soll man denn irgendwelche Firmen, die vielleicht auch so schon ums Überleben kämpfen, bewusst schädigen?

Nachdenken über Konsumverhalten kann man – sollte man es wollen – an jedem x-beliebigen Tag; sogar während des Einkaufens… Also ich weiß, dass ich ganz bestimmt nicht an diesem Aktionstag teilnehmen werde. Mal sehen, wie viele Anhänger sich finden werden, um den Kauf-Nix-Tag zu begehen…

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